John Dewey brandaktuell

Bernhard Lasser, Autor des Artikels Erziehung und Öffentlichkeit bei John Dewey bezieht sich auf die von John Dewey, Klassiker der Bildungswissenschaft, im Jahr 1972 veröffentlichte politische Philosophie, die sich mit der Erziehung und Öffentlichkeit auseinandersetzt. John Deweys politische Philosophie ist insofern relevant, da Dewey´s Theorien sowohl die rasanten Entwicklungen der Kommunikation als auch politische Entwicklungen mit einbezieht.

Während es für Platon und Rousseau unvorstellbar war, dass der Staat und somit auch die Öffentlichkeit aus mehr Personen bestehen kann, als wie jene, die sich auch persönlich kennen, beinhaltet Deweys Theorie der Öffentlichkeit ein Betroffenheitskriterium, welches die Öffentlichkeit zu all jenen macht, die von indirekten Transaktionsfolgen betroffen sind. Die Medien haben eine Kommunikation über weite Strecken ermöglicht, weshalb heute über eine Transnationalisierung der Öffentlichkeit diskutiert wird. Demokratie ist für Dewey die immer wieder notwendige Anpassung an verschiedene Situationen, sie ist Regierungs-und Lebensform. Für Dewey muss in einer Demokratie über Erziehung und Bildung bestimmt werden. Seine Bildungstheorie lehnt sich auf den Begriff der Erfahrung, die definiert wird als dass wir auf einen Gegenstand einwirken und der Gegenstand auf uns zurückwirkt. Der Erziehungs – und Bildungsvorgang ist laut Dewey die ständige Anpassung an neue Situationen. Dewey stellt sich die Frage, unter welchen Bedingungen die große Gesellschaft eine große Gemeinschaft werden kann, welche die Veränderungen der politischen Situation thematisiert. Die Jungen müssen in Traditionen, Anschauungen und Interessen, die eine Gemeinschaft auszeichnen, eingeführt und dahingegen erzogen werden. Geben und Nehmen ist von zentraler Bedeutung und die Kommunikation nimmt eine zentrale Rolle.

John Deweys Theorien sind, auch wenn lange vor der Zeit der modernen Medien verfasst, brandaktuell. Seine Auffassung von Öffentlichkeit, Öffentlichkeit sind jene, die von indirekten Transaktionsfolgen betroffen sind, spricht nicht nur davon, dass Medien über nationale Grenzen hinausgehen, sondern erinnert mich auch stark an aktuelle Diskussionen zu den Rechten auf sozialen Medien. (Instagram) Bei diesen rechtlichen Fragen werden auch immer die Folgen für jene, die den Handlungen ausgesetzt sind, herangezogen. Sein Verständnis von Bildung, die ständige Anpassung an neue Situationen erleben wir alle in den Bildungsinstitutionen und in der Gesellschaft. Zur Erziehung möchte ich abschließend noch sagen, dass ich auch der Meinung bin, dass erzogen werden muss. Unsere Gesellschaft hat in den letzten Jahren einen enormen Wandel von Bevormundung zu Freiheiten und Eigenverantwortung vollzogen. Beides hat Vor-und Nachteile, aber ich denke, es sollte aufgepasst werden, dass jetzt nicht, wie davor zu viel, zu wenig erzogen wird. Wir bewegen uns von einem Extrem in das andere. 

basierend auf: https://www.medienimpulse.at/articles/view/1267?navi=1