Das Zeitalter der Digitalisierung im Bereich des Bildungssystems
Die Diskussion darüber, was „die perfekte Schule“ ausmacht beziehungsweise welche Ressourcen dazu benötigt werden, beschäftigt unsere Gesellschaft bereits seit einigen Jahrzehnten. Anders als früher existiert heutzutage eine Komponente, die immer mehr Einfluss auf sämtliche unserer Lebensbereiche hat – die Digitalisierung.
Die Digitalisierung spielt nun seit geraumer Zeit auch im Schulsystem eine immer wichtiger werdende Rolle, da sie sowohl die Arbeit der Pädagogen und Pädagoginnen als auch die Lernprozesse der Schüler und Schülerinnen beeinflusst. Selbstverständlich zieht dies zum einen Neuerungen in den Lehrplänen und andererseits neue Computerprogramme, welche gleichzeitig unterrichtet und angewandt werden sollen, nach sich. Daraus folgt, dass sich die pädagogische Arbeit im Laufe der Jahre immer mehr verändern wird, da sich sowohl die Inhalte als auch deren Vermittlung an den Prozess der Digitalisierung anpassen werden. Zudem kommt, dass auch soziale Medien immer mehr in unser Leben eingebettet werden und als Nebenerscheinung der Digitalisierung auftreten. Besonders wichtig ist es, den Schüler*innen den verantwortungsvollen Umgang mit jenem Medium zu vermitteln und sie in diesem Zusammenhang auch auf etwaige Gefahrensituationen vorbereitet.
Ein chinesisches Unternehmen hat bereits im Juni dieses Jahres begonnen den Lehrer*innen Konkurrenz zu machen. Ein Computerprogramm erstellt einen sogenannten adaptiven Lehrplan für die Schüler*innen, um den Kindern die individuelle Förderung zu bieten, welche sie benötigen „um schneller und besser zu lernen“, so die Erfinder. Erste Forschungsergebnisse bestätigten dies auch. Die Kinder, welche von den Maschinen unterrichtet wurden verbesserten sich um ganze 5 Prozentpunkte mehr, als jene, die in der Schule von Lehrer*innen unterrichtet wurden.
Nicht ganz so futuristisch wagt der Nationale Bildungsbericht 2018 ebenfalls einen Blick in die Zukunft. Bis 2040 sollen die Kinder beispielsweise 2 Jahre länger in der Volksschule verbringen, und so 7 gemeinsame Schuljahre in der Gemeinschaft erleben. Der Gesamtschule für die 6 bis 14-Jährigen wird allerdings keine große Chance eingeräumt. Lernziele sollen in 20 Jahren individualisiert werden, nach dem jeder Schüler ein „Grundniveau“ erreicht hat. Natürlich wird auch die Digitalisierung erwähnt, man erwarte „ähnliche Entwicklungen, wie das Flipped-Classroom-Konzept“. Außerdem könne das Lernen in der Zukunft teils außerhalb der Schule stattfinden. Die Lehrperson agiert dann nur mehr als Unterstützung beim Verarbeiten, allerdings könne man sich dies nur in höheren Schulstufen vorstellen.
Uns stellt sich nun die Frage, inwiefern sich die Arbeit von Pädagogen und Pädagogen in Österreich innerhalb der nächsten Jahre verändern wird und wie man als Lehrperson damit umgehen soll, dass sämtliche Lebensbereiche immer mehr der Digitalisierung unterliegen? Gibt es in Zukunft die Institution „Schule“ überhaupt noch oder werden alle nur mehr von zuhause aus (online) beschult?
Dies ist ein Seminarbeitrag für die Lehrveranstaltung Entwicklungen in der Wissens- und Informationsgesellschaft aus dem Wintersemester 2019, Gruppe BP3A01 über „Zukunft der Bildung“ von Jennifer Faist, Cornelia Holzinger und Sophie Marie Polay.
Quellen:
https://www.wienerzeitung.at/themen/schule/2006623-Was-braucht-die-Schule-der-Zukunft.html
Abgerufen am 22.11.2019
https://www.bifie.at/wp-content/uploads/2019/03/NBB_2018_Band2_Beitrag_12.pdf
Abgerufen am 22.11.2019
https://www.derstandard.at/story/2000104692940/ist-eine-kuenstliche-intelligenz-der-bessere-lehrer
Abgerufen am 27.11.2019
Die Diskussionsrunde zum Thema „Schule in der Zukunft“ empfand ich als äußerst informativ und lehrreich. Dabei gab es viele interessante Themenbereiche wie beispielsweise die Thematik über die Nachhaltigkeit beziehungsweise die Sinnhaftigkeit von Digitalisierung und die dafür nicht vorhandenen finanziellen Ressourcen an den Schulen, aus denen sich dann diskussionsreiche Fragen eröffnet haben. Die Diskussionsrunde hat mich sehr angesprochen, weil man immer häufiger mit diesem Thema konfrontiert wird. Ich habe mich selbst oft damit beschäftigt und fand es höchst aufschlussreich zu hören, was andere angehende PädagogInnen davon halten. Des Weiteren möchte ich noch erwähnen, dass der Blockbeitrag vom Aufbau und Inhalt strukturiert gestaltet wurde und eine gute Übersicht darstellt.
Zum Abschluss gab es noch einen Podcast von einer Lehrperson. Dieser Podcast war eine gute Wahl, da man auch die Sichtweise einer erfahrenen Lehrperson gehört hat. Im Großen und Ganzen fand ich die Diskussionsrunde und den Blockbeitrag sehr gelungen.
Ich fand eure Diskussion sehr informativ, da ihr das Thema „Digitalisierung“ in der Schule sehr anschaulich und interessant aufbereitet habt. Da uns dieses Thema alle früher oder später beschäftigen wird, war dies ein guter Anlass, um sich noch tiefer mit dieser Thematik auseinanderzusetzen. Ich finde, ihr habt die positiven, sowie die negativen Aspekte der Digitalisierung gut aufgezeigt und ein aufschlussreiches Bild vermittelt. Auch dass ihr für euren Podcast eine Lehrerin interviewt habt, fand ich eine sehr gute Idee, da man so die Meinung einer Person zu hören bekam, die durch ihre jahrelange Berufserfahrung in der Volksschule eine sehr differenzierte Sichtweise zu diesem Thema hat. Zu erfahren, wie andere Länder mit der Digitalisierung umgehen, war für mich sehr interessant. Darüber zu diskutieren, wie sinnvoll der Test in China war, bei dem Lehrer durch ein Computerprogramm ersetzt wurden und getestet wurde, um wie viele Punkte sich die Kinder verbessert haben, war sehr spannend für mich. Euren Blogbeitrag habt ihr sehr anschaulich gestaltet und ich finde, dass ihr dieses Thema gut aufbereitet habt.
Der Podcast gefällt mir besonders gut, da der Inhalt sehr realitätsnah ist. Die Idee mit dem Interview einer langjährigen Lehrperson fand ich sehr gut, da sie vertrauenswürdig erscheint und weiß, wovon sie spricht. Es war auch interessant ihre Meinung zur Digitalisierung in den Schulen zu hören. Abgesehen vom Podcast, war die Diskussionsrunde an der PH Wien spannend und informativ, da so viele verschiedene Themen angesprochen wurden. Der Einstieg und die Vorbereitung mit dem Podcast und Blogbeitrag haben sehr dazu angeregt mitzusprechen und sich in der Diskussion einzubringen. Natürlich ist es ein Thema, mit welchem wir Studenten und Studentinnen an der PH uns auseinandersetzen und beschäftigen, da es uns betrifft, aber genau deshalb war es spannend so viele unterschiedliche Meinungen zu hören. Danke dafür!
Meine eigene Meinung zu diesem Thema hat sich nur wenig bis gar nicht verändert. Ich finde, dass sich die Schule in der Zukunft mit den digitalen Medien befassen muss, denn es wird immer dominanter in unserer Gesellschaft.
Ich finde euren Podcast und Beitrag zum Thema „Schule in der Zukunft“ sehr gelungen. Ihr habt ein aktuell sehr wichtiges Thema in unserer Gesellschaft aufgegriffen und eine interessante Diskussionsrunde geführt. Das Thema Digitalisierung betrifft uns alle heute schon sehr und genau deshalb sollte man sich auch Gedanken zum weiteren Verlauf in der Zukunft machen. Welche Vor-und Nachteile jeder mit der Digitalisierung verbindet. Für mich persönlich ist gerade im Berufsfeld Lehrer/in durch die Digitalisierung eine enorme Erleichterung in der Unterrichtsplanung entstanden. Während früher Vieles schriftlich gemacht werden musste, gibt es heute schon sehr viele Materialien im Internet zu finden. Dennoch gibt es auch kritische Aspekte zu nennen, besonders für die heutige Schüler/innengeneration. Aufgrund der Digitalisierung entsteht ein Bewegungsmangel im Freien und weltweit sind immer mehr Kinder von Kurzsichtigkeit betroffen.
Der gesamte Beitrag, in Verbindung mit der Diskussionsrunde, war informativ und aufschlussreich. Der Podcast war für mich besonders spannend, da man als Zuhörer die Möglichkeit hatte die Eindrücke und Meinungen einer berufserfahrenen Lehrperson zu hören und eine Vorstellung von Schule im Wandel der Zeit bekam.
Außerdem wurde auch die Frage aufgegriffen, wie sich die Rolle der Lehrperson in Zukunft verändern wird, und welche Chancen, Herausforderungen, aber auch Gefahren der Fortschritt der Technologien in sich birgt. Die Frage ist nicht nur wie LehrerInnen mit diesen Aspekten umgehen werden, sondern auch, wie sie diese den SchülerInnen vermitteln werden.
Die Digitalisierung wird uns als zukünftige Lehrpersonen immer wieder beschäftigen und deswegen ist es wichtig, sich schon jetzt während des Studiums damit auseinanderzusetzen. Eure Aufbereitung dieses Themas hat sicher einige Reflexionsprozesse in Gang gesetzt und konnte uns wichtige Informationen zur Digitalisierung (auch im Ländervergleich) liefern.
Ihr habt mit eurem Blog und Podcast ein sehr interessantes Thema aufgegriffen, weil es die Zukunft von uns allen betrifft. Für mich ergibt sich durch euren Beitrag die Frage:
Was ist gute Bildung? Was sind die Schlüsselkompetenzen die wir den Kindern von morgen mitgeben müssen?
Durch eure Vorrecherche bin ich dadurch auf ein paar sehr interessante Antworten gestoßen:
Der Bildungsforscher Herr Schleicher meint, dass in Zukunft die Reproduktion von fertigem Wissen
nicht mehr im Vordergrund stehen wird (weil Google das viel besser kann) und es mehr darum geht, was wir mit unserem Wissen TUN können, wie wirmunser Wissen kreativ in immer neuen Zusammenhängen anwenden können.
Momentan sind wir laut PISA Studie gut in der Reproduktion von Fachwissen, jedoch kommt es in der Gegenwart und vor allem in der Zukunft darauf an, Wissen in unbekannte neue Zusammenhänge anzuwenden. Soziale emotionale Kompetenzen, Teamfähigkeit und in unterschiedlichen Kontexten arbeiten zu können – sind demnach elementare Kompetenzen der Zukunft, denen viel mehr Aufmerksamkeit im Bildungssystem gewidmet werden muss.
Die künstliche Intelligenz zwingt uns, uns viel intensiver Gedanken zu machen, was uns zum Menschen macht und wie wir die Technik ergänzen und nicht ersetzen können.
Bildung wird auch den Unterschied machen was unsere gesellschaftliche und wirtschaftliche Zukunft betrifft.
In Asien, Kanada oder auch Skandinavien etwa, Länder die die PISA Rankings anführen, hat die Bildungspolitik allgemein eine höhere Erwartungshaltung an Kinder aller sozialer Hintergründe.
Dort wird von jedem Kind mehr erwartet. Kinder werden dort gut unterstützt, auch über die Unterrichtszeit hinaus, ob nun Leistungsschwächen bestehen, oder wo Talente gefunden und gefördert werden sollen.
Diese Länder zeigen auf, dass ein Bildungssystem durchweg gut sein kann und zwar für alle Kinder.
Bildungschancen sollen so vergeben werden, dass sie den Leistungshorizont der Schüler nutzen und nicht zu einer sozialen Schere führen. Stärker strukturierte Bildungssysteme verleiten dazu, dass man Probleme nach unten weiter gibt. Bildungschancen sollten aber talentgebunden vergeben werden. Leider sind in Österreich die Aufstiegschancen immer geringer als die Abstiegschancen.
Fakt ist: Entscheidend für den Erfolg ist immer ein sehr stark individualisierendes Bildungssystem.
Wir sollten uns fragen: Wo sind die Stärken? Wo sind die Schwächen? Wo können wir gezielt fördern, damit jedes Kind sein Leistungspotenzial ausleben kann?
Experten meinen, dass eine möglichst trennungsfreie Schulbildungsbiographie und zudem ein qualitätsvolles Grundbildungssystem angestrebt werden soll.
Dies bedeutet aber nicht, dass wir kleinere Klassen brauchen.International gesehen gibt es keinen Zusammenhang zwischen der Klassengröße und der Leistungsfähigkeit eines Bildungssystems. Im Gegenteil: die leistungsfähigsten Bildungssysteme investieren ihre Ressourcen ganz klar in die Qualität anstatt in die Quantität.
Durch die Digitalisierung werden bestimmte Fähigkeiten überflüssig, aber auch neue Fähigkeiten werden gefordert. Wir brauchen neue Kompetenzen. Passives Lernen, das in der Schule momentan noch vorherrscht, ist wenig zielführend in einer Welt wo sich alles ändert. Aktives und soziales Lernen gewinnt zunehmend an Bedeutung.
Die Diskrepanz zwischen dem was die Wirtschaft und die Gesellschaft erwartet und was die Schule leistet wird nicht kleiner sondern zunehmend größer im Zeitverlauf.
Daher ist es nun an uns, zu erkennen, dass wir in einer Welt des massiven Wandels leben und unsere Schüler*innen auf dieses Leben im ständigen Wandel vorbereitet werden müssen damit sie ihr Leben selbstständig meistern können.