Verfasst von Einsiedler Anna, Stoßfellner Lara, Tomaz Paul
Mittlerweile nutzen 450.000 Österreicherinnen und Österreicher digitale persönliche Assistenten wie Google Home oder Alexa. Die Zahl wird in den nächsten Jahren auch nicht sinken, schließlich werden aktuell Smart Homes in großem Stile beworben und die Anzahl an Haushaltsgeräten und -funktionen, die mit einander verbunden sind, steigt ebenfalls. Was viele potentielle Käuferinnen und Käufer abschreckt, ist die Sicherheit ihrer Daten und dass das Gesagte gespeichert oder sogar weitergeleitet wird.
Dass große Firmen wie Apple, Amazon, Google, Facebook oder Spotify über jedeN einzelneN UserIn eine horrende Menge Daten gespeichert hat, nehmen wir heutzutage in Kauf. Ein Leben ohne diese Firmen und deren Produkte ist für die meisten kaum vorstellbar und auch wenn Alexa und Co immer populärer werden, ist vielen das direkte Ansagen von Einkaufslisten und Ansagen von Nachrichten (noch) etwas unheimlich.
Sind DSGVO und Homeoffice überhaupt kompatibel?
Das Unbehagen Daten herzugeben, die man nicht preisgeben möchte, ist nicht unbegründet. So berichtete im April diesen Jahres Futurezone oder Die Zeit, dass Amazon Mitarbeiter Gespräche mithören und mitschreiben. Dies geschieht laut Amazon, um die Gesprächsvorgänge zu optimieren. Die Anfragen werden ohne Angabe der Personalnummer dazu benutzt, um Stichworte wie Sänger besser einzukategorisieren. Immerhin versteht Alexa viele der gestellten Fragen nicht und soll laufend optimiert werden. Wer nicht möchte, dass Gespräche mitgeschrieben werden, kann dies bei seinen Einstellungen unter Alexa Datenschutz à Legen Sie fest, wie ihre Daten Alexa verbessern soll, ausschalten. Die Gespräche werden auch nicht an Dritte weitergegeben.
Eine andere Sorge ist, dass Alexa Gespräche aufzeichnet, auch wenn man nicht gerade mit ihr sprechen möchte. Es gibt viele Fälle in denen Alexa anging ohne, dass das Codewort gesprochen wurde. Im Jahr 2017 machte sich ein Echo-Gerät selbstständig und spielte laut Musik im gesamten Haus, obwohl der Besitzer nicht zu Hause war. Die Polizei musste wegen Ruhestörung kommen!
Amazon weiß von solchen Fehlern und versucht den Dienst weiter zu optimieren. Dass das Gerät die ganze Zeit „zuhört“ ist jedenfalls nicht richtig. Wer misstrauisch ist, kann dem Spracherkennungsdienst die Möglichkeit der Sprachaufnahme nehmen.
Die Anschaffung eines digitalen Assistenten für zu Hause sollte gut überlegt sein und die Pros und Contras abgewogen. Auch empfiehlt es sich durchzulesen welche Daten man weitergibt und ob man dies überhaupt möchte. (Wie überall!)
https://www.amazon.de/gp/help/customer/display.html?nodeId=GA7E98TJFEJLYSFR
https://www.homeandsmart.de/alexa-datenschutz-oder-datenspion
Vor – und Nachteile Sprachassistent wie Alexa, Google Home
Moderne, sogenannte Chatbots, die auf künstlicher Intelligenz basieren, kennzeichnen die Schnittstelle zwischen Mensch und Maschine. Google Home, Apple Siri oder Amazon Alexa sind die bekanntesten auf diesem Gebiet und halten in immer mehr Haushalten Einzug. Aber was sind die Vor- und Nachteile dieser „Helferlein“?
Bequemlichkeit im Wohnzimmer hat einen hohen Preis. Wer es sich gemütlich machen möchte und sich mit einem gesprochenen Wort zu Alexa und Co den Gang zum Handy ersparen möchte, zahlt mit den persönlichen Daten. Um die gegebenen gesprochenen Kommandos verarbeiten zu können, müssen intelligente Sprachassistenten ständig ihre Umgebung belauschen. Dies ist wider dem Sine des Datenschutzgesetzes, welches hier in Österreich und EU-weit seine Gültigkeit hat. Dies ist umso problematischer anzusehen, als dass Alexa oder Google um Antworten geben zu können, die gesprochenen Worte in Form von Daten an den jeweiligen Firmenserver zur Verarbeitung weiterleiten. Da die meisten Anbieter smarter Lautsprecher und intelligenter Sprachassistenten US-Unternehmen sind, kann mit hoher Wahrscheinlichkeit davon ausgegangen werden, dass die aufgenommen Daten nach Amerika weitergeleitet und dort verwahrt und verarbeitet werden. Wie bekannt ist, ist Datenschutz nicht gleich Datenschutz. In Amerika beispielsweise wird es komplett anders handgehabt, als in Österreich. Es gibt auch keinerlei Angaben derjenigen Hersteller dazu, wie lange persönliche Daten gespeichert und aufgehoben werden. Zwar kann man die getätigten Eingaben im Aufnahmeverlauf des Geräts löschen, allerdings bedeutet das einerseits nicht, dass die Daten für immer tatsächlich gelöscht sind und andererseits muss man schon einige an persönlichen Daten Preis geben, wie beispielsweise Appnutzungen – sowie deren Suchverläufe, die auch laufend vom Gerät aktualisiert werden, um den smarten „Freund“ überhaupt benutzen zu können.
Bereits mehr als 56 Millionen smarte Lautsprecher wurden allein im Jahre 2018 weltweit verkauft. Gerade um die Weihnachtszeit steigt die Nachfrage an derartigen Gerätschaften.
Die Vor- und Nachteile deren sind sehr kritisch gegenüberzustellen. Man tauscht seine persönlichen Daten und seinen online „Fußabdruck“ für die scheinbare positive Seite der smarten Begleiter ein. Unternehmen erstellen anhand dessen eine Art persönliche „Nutzerkarte“, die mehr über einen selbst verrät, als einem vielleicht in Wahrheit lieb ist. Nutzt man eine Alexa beispielsweise in vollem Ausmaß, so weiß sie besser als jeder andere um die Hobbies, Gewohnheiten, Vorlieben und den persönlichen Nachrichtenverkehr der Person Bescheid. Man hat also ein Gerät, dass wenn man das möchte und es in vollen Zügen nutzt, Schritt für Schritt täglich an der Seite ist, den kompletten Überblick über den eigenen Alltag hat und Einblick in die persönlichsten Gespräche und Nachrichten hat. Denn um ein Wort aufzuzeichnen und zu verarbeiten, bzw. um auf den Weckruf „Alexa“ zu hören, muss das Gerät ohne Pause durchgehend jegliche Geräusche und Gespräche mithören und verarbeiten; Das gilt auch für Gespräche die im Nebenzimmer oder gar im übernächsten Zimmer geführt werden, da die Geräte ja über eine durchaus hohe Reichweite hinsichtlich der Nähe und der Distanz verfügen.
Was fangen diese Unternehmen mit den gewonnenen Daten aber an? Natürlich steht in großen Unternehmen Profit im Vordergrund. Durch das ausspielen detailliert personalisierter Werbung können Amazon und Google die einzelnen Daten zu Geld machen und wieder Profit daraus ziehen. Zudem werden immer mehr technische Geräte miteinander verknüpft, sodass diese sich untereinander sozusagen „updaten“ und austauschen können, was wiederum die Datenanschaffung für die Unternehmen erleichtert.
„Auf der Consumer Electronics Show (CES) in Las Vegas wurden viele Neuheiten mit Alexa oder Google Assistant an Bord vorgestellt, bei denen die digitalen Sprachassistenten künftig integriert sein werden: Fernseher, weitere Lautsprecher anderer Hersteller, Kühlschränke und Öfen, Lichtschalter und Rauchmelder, ein Badezimmerspiegel sowie verschiedene Autos.“ (https://www.futurezone.de/netzpolitik/article213071959/Der-Spion-in-meiner-Wohnung-Wichtige-Fakten-zu-Alexa-Google-Assistant-und-Co.html)
Wie hier zu lesen ist, nimmt die Entwicklung innerhalb der Digitalisierung von Sprachassistenten auch in Kombination mit anderen technischen Geräten zu und verleitet zur unbedachten Nutzung und persönlicher Datenübergabe, ohne die Risiken direkt vor Augen zu haben. Hinsichtlich des Datenschutzes muss hier nochmals erwähnt werden, dass das Problem vor allem auch daran liegt, dass man als Nutzer nicht klar nachvollziehen kann, welche Daten wo und wie lange genutzt und gespeichert bzw. von Unternehmen verarbeitet werden.
Aber man kann doch das Gerät ausschalten und die Sprachaufnahme abdrehen? Warum also diese Panik, wenn doch Nutzer selbst entscheiden können, wann sie „belauscht“ werden wollen und wann nicht? Dieser Punkt der „Freiwilligkeit“ ist fraglich, denn: Die Funktion des permanenten Ausschaltens des Mikrofons konnte bereits 2017 von Sicherheitsforschern geknackt werden und zieht somit Lücken in der Nutzungssicherheit mit sich.
Riskant ist auch die schnelle Funktion der sprachassistierten, bequemen online Bestellung – nicht selten gab es Probleme mit nicht gewünschten Bestellungen, die von dem Gerät getätigt wurden. Auch, weil das Gerät ohne eine zusätzliche Pincode-Sicherung, nicht erkennen kann, ob es sich um einen Erwachsenen oder ein Kind handelt. Zudem: Je mehr Daten vorhanden und gespeichert sind, desto reizvoller ist es für Behörden für etwaige Belangen Daten zu erfragen oder auszuforschen. Das kann natürlich bei der Aufklärung von Verbrechen helfen, kann aber auch in die andere Richtung ausarten, wenn man die Risiken hinsichtlich eines Überwachungsstaates bedenkt und welche Türen mit dieser Maße an Daten gleichzeitig damit geöffnet werden.
Vorteile:
- Zeitersparnis
- Bequemlichkeit
- Organisation kann teilweise abgegeben werden – Erinnerungen
- Schneller an Informationen
- Stressfreierer Alltag
Nachteile:
- Fraglicher Datenschutz
- Dauer“überwachung“
- Nicht alle Befehle kommen richtig an – unpraktisch
- Keine Privatsphäre mehr
- Keinen Überblick, wenig Sicherheit was mit Daten passiert
Egal, ob man sich für oder gegen einen smarten Sprachassistenten entscheidet, Fakt ist, dass es ebenso viele Nachteile und Gefahren wie Vorteile bringt und man daher seine Entscheidung gut abwägen sollte, denn im Endeffekt trägt man die Verantwortung was man tut, wofür man sich entscheidet und weiterblickend was mit den Daten passiert im Grunde genommen selbst, wenn man die Vorteile gegen Eintausch der persönlichen Daten nutzen und genießen möchte.
Quellen:
https://www.vorteile-nachteile.info/leben/siri-oder-alexa-1/
https://www.swp.de/wirtschaft/news/ist-google-home-besser-als-amazons-alexa_-23602599.html
Wie smart sind unsere Smartphones?
Ein Leben ohne Smartphone ist für die meisten Menschen kaum mehr vorstellbar. Egal wo man ist – ein paar Klicks genügen und schon ist man Up-to-date! Was vielen Leuten jedoch nicht bewusst ist, wie sehr unsere Handys zum absoluten Manipulationsgerät wurden.
Handyüberwachung passiert, ob wir es wollen oder nicht. Eine große Falle, in die bestimmt jeder schon einmal getappt ist, nennt sich freies WLAN. Durch freies WLAN haben Unternehmen die Möglichkeit unser Konsumverhalten und das personalisierte Kaufverhalten zu überwachen. Mspy heißt die einfach Software, mit der alle Daten (SMS, Kalendereinträge, Notizen, Telefonate etc.) überwacht werden. Unternehmen verwenden diese Daten dann z.B. für personalisierte Werbung am Smartphone. Jeder Mensch hinterlässt im Netz einen digitalen Fußabdruck, welcher jederzeit rekonstruierbar ist. Die Konzerne schaffen es anhand unserer Daten ein Profil von uns zu erstellen und unseren „digitalen Zwilling“ zum Konsum zu konditionieren.
Die Datenindustrie zählt heute traurigerweise als einer der größten Wirtschaftszweige.
Weiterführende Informationen: https://orf.at/v2/stories/2192859/2192860/
Quelle:
https://www.diagnose-funk.org/publikationen/artikel/detail?newsid=332
https://orf.at/v2/stories/2192859/2192860/
PODCAST, eine Aufnahme von Einsiedler Anna, Stoßfellner Lara und Tomaz Paul
Ich finde, dass eure Präsentation sowie der Blogbeitrag sehr informativ und die Diskussionsrunde sehr spannend waren. Außerdem habt ihr einen sehr guten Filmausschnitt gewählt, der in die Präsentation miteingeflossen ist. Gerade den Punkt der Dauerüberwachung von Alexa finde ich sehr beunruhigend, da uns überall zugehört wird und wir prinzipiell auch immer Einsicht geben, ob wir zu Hause oder unterwegs sind. Natürlich könnte man die Bequemlichkeit der Menschen hervorheben und meinen, dass das Leben leichter dadurch ist. Wenn man allerdings schon einmal eine Alexa ausprobiert hat, weiß man, dass die „Befehle“ nicht immer richtig ankommen und somit ist es teilweise auch wieder nervenaufreibend, wenn man etwas 5x sagen muss.
Auch die Informationen vom Podcast sind sehr interessant und gut zum Thema ausgewählt.
Ich finde euren Blogeintrag sowie den Podcast sehr gelungen und lehrreich. Für uns sind die einzelnen Gadget schon selbstverständlich und wir benützen diese ohne auf das Thema Datenschutz zuschauen.
Diese Thematik ist heutzutage sehr wichtig, weil die Digitalisierung immer weiter ausgebaut wird.
Wie wir auch kurz im Seminar angesprochen haben, sind wir in Schweden bereits soweit, dass Chips implantiert werden. Diese Entwicklung wird sicher weiter ausgebaut werden und führt doch langsam zur Überwachung der einzelnen Personen….
Ihr habt eure Präsentation spannend gestaltet. Den Einstieg mit dem Ausschnitt von „Black Mirror“ ist euch sehr gut gelungen. Eure Fragen habt ihr aufeinander aufgebaut und ich habe eine Struktur in eurer Diskussionsrunde erkennen können. Außerdem habt ihr die Meinungen der Kollegen und Kolleginnen sehr neutral aufgefasst und ihr seid auf jede einzelne eingegangen. Deshalb war es auch sehr angenehm euch zu zuhören, denn ihr habt uns keine Meinung aufdrücken wollen. Ihr habt uns selbst zu unserer Meinung geführt.
Liebe KollegInnen!
Die Themen Alexa und Co könnten nicht aktueller sein. Aus diesem Grund finde ich es umso wichtiger, sich mit der Thematik zu beschäftigen, bevor man sich ein Gerät dieser Art anschafft. Ich bin der Meinung, dass ich durch verschiedene Sprachassistenten keinen besonderen Nutzen habe, da ich meine Einkaufsliste oder ähnliches quasi in derselben Zeit auch aufschreiben kann.
Bei einem Besuch bei Freunden habe ich meinen ersten Kontakt zu einer Alexa gehabt. Für einen Abend fand ich es ganz amüsant mit ihr zu plaudern, jedoch brauche ich das nicht in meinem eigenen Wohnzimmer.
Im weiteren Verlauf des Abends ist mir auch aufgefallen, dass sie öfter reagiert hat, obwohl niemand ihren Namen gerufen hat. Dieses Verhalten finde ich nochmals besonders merkwürdig und verwunderlich.
Danke, für die spannenden Anregungen!