Reicher u. Nagl: Cyber-Mobbing – eine ernstzunehmende Gefahr. Wie agiere ich als Lehrperson?

Unsere Kleinegruppe besteht aus Jennifer Reicher und Nina Nagl. Da wir beide NMS Lehrerinnen werden und unsere Schüler und Schülerinnen durch die verschiedenen Social Media Angebote vermehrt in Gefahr sind Opfer von Cyber-Mobbing zu werden, haben wir uns mit dieser Frage beschäftigt.

Cyber-Mobbing kann über das Internet, aber auch über das Handy (Whats App, SMS,..) stattfinden. DIe Täter stammen meistens aus dem Umfeld des Opfers und kennen keine Grenzen. Besonders gefährlich an Cyber-Mobbing ist, dass die Attacken ein großes Publikum erreichen und das Opfer somit vor sehr vielen Menschen bloß gestellt wird. Außerdem kann es rund um die Uhr passieren, da sich das Opfer und der Täter nicht persönlich gegenüber stehen müssen. Oftmals bleiben die Täter auch anonym, was die Angriffe für den Gemobbten besonders schlimm macht.

Als Lehrperson sollte man bereits im Vorfeld mit den Schülerinnen und Schülern über Cyber-Mobbing sprechen und sie über dessen Gefahren und Auswirkungen informieren. Es ist wichtig, dass sie lernen, sich in Rolle von Außenseitern und Opfern des Bullyings (Anm.: anderer Begriff für Cyber-Mobbing) hineinfühlen können und keine vermeintlichen Täter werden. Weiteres muss man die Jugendlichen über die gesetzlichen Regelungen aufklären und ihnen bewusst machen, dass man im Internet nicht lange anonym bleibt, da es für Institutionen wie zum Beispiel die Polizei sehr einfach ist die Täter ausfindig zu machen. Wenn man als Lehrender unsicher ist, gibt es viele organisierte Workshops, die man zu diesem Thema buchen kann.

Diese Tipps von ’saferinternet.at‘ sind sehr hilfreich um als Lehrperson richtig zu handeln:

Schüler/innen in ihrem Selbstbewusstsein stärken: Kinder und Jugendliche, die lernen, selbstbewusst und selbstbestimmt zu agieren, wissen sich in schwierigen Situationen besser zu helfen. Sie beziehen Angriffe weniger auf sich selbst und können in der Regel gelassener mit Mobbing umgehen.
Gutes Verhältnis zwischen Lehrenden und Schüler/innen schaffen: Ein gutes Vertrauensverhältnis trägt dazu bei, dass sich von Cyber-Mobbing betroffene Schüler/innen schneller an ihre Lehrer/innen wenden und so möglichst früh Hilfe organisiert werden kann.
Verhaltensvereinbarungen und Hausordnung erstellen: Wird Cyber-Mobbing in der Haus- bzw. Schulordnung thematisiert, ist später leichter damit umzugehen. Je transparenter das Thema von Anfang an in der Schule behandelt wird, desto einfacher fällt es, im konkreten Anlassfall konstruktive Entscheidungen zu treffen.
„Briefkasten“ einrichten und betreuen: Ein „Kummerkasten“ (z.B. E-Mail-Adresse, „echter“ Briefkasten) bietet Schüler/innen die Möglichkeit, anonym von Mobbing-Fällen zu berichten. Der „Kummerkasten“ sollte gut kommuniziert und regelmäßig überprüft werden. Zu beachten: Dieser anonyme Beschwerdekasten kann auch zum „Anschwärzen“ von anderen Schüler/innen missbraucht werden!
Peer-Modelle einführen: Da sich Cyber-Mobbing in der Regel zwischen Gleichaltrigen abspielt, kann eine Unterstützung aus dem Kreis der Schüler/innen hilfreich sein. In vielen Fällen reden die Opfer lieber mit einem vertrauenswürdigen Mitschüler als mit einem Erwachsenen.

Im Ernstfall des Cyber-Mobbings ist es wichtig ein Präventionsteam der Polizei zuzuziehen. Dies macht vor allem Sinn, um einschätzen zu können, ob rechtliche Schritte eingeleitet werden sollen oder nicht.

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