(GeoGebra ist ein Projekt des Institut für Didaktik der Mathematik an der Johannes Kepler Universität Linz)
Arbeitsblätter. Irgendwann steht jede/r angehende Mathematiklehrer/in vor der Aufgabe ein Arbeitsblatt für die Schulpraxis zu erstellen. Nun gibt es viele Vorlagen im Internet, die sicher von einigen verwendet wurden oder die zumindest als Ideengeber für das erste eigene gedient haben.
Das erste eigene Arbeitsblatt ist sicher ein Herausforderung. Geübten Office-Usern fällt die Umsetzung aber nicht mehr all zu schwer, wenn sie erst einmal wissen, wie es aufgebaut sein soll und der konkrete Inhalt feststeht. Texte und Bilder in das Arbeitsblatt zu bringen werden so zu bloßen Fingerübungen und auch das Einfügen von Formeln ist mit Hilfe der Formeleditoren von Microsoft Word oder OpenOffice Writer keine unüberwindbare Hürde.
Doch dann kommt sie. Die Aufgabe ein Merkblatt zum Thema „Einteilung von Dreiecken“.
Wie bringe ich jetzt sechs verschiedene Dreiecke in Word-File. Erster Schritt ist wie üblich einmal eine Googlesuche. Das liefert zwar viele Ergebnisse, jedoch schauen die Dreiecke unterschiedlich aus oder die Beschriftung entspricht nicht den Vorgaben.
Es muss ein anderer Weg gefunden werden. Da wird mit Paint experimentiert, es wird mit der Hand gezeichnet und eingescannt. Schaut schon ganz ansehnlich aus und wenn es nicht das erste eigene Arbeitsblatt wäre und bei diesem, aufgrund von einem nie zuvor dagewesenem Anfall von Perfektionismus, einfach jedes Detail zu einhundert Prozent passen hätte sollen, dann wäre die Arbeit erledigt gewesen. Doch weil es so irgendwie unvollkommen aussieht, wird weiter nach einem Weg gesucht, dem Erstlingswerk eine professionelle Note zu verleihen.
Dank einiger Hinweise von ebenso geplagten Kolleg(inn)en war die Rettung ganz nah. Es gibt da so ein Programm mit dem das ganz einfach geht. GeoGebra. Innerlich jubiliert man und sieht das Arbeitsblatt schon fertig vor sich und wähnt die erfolgreiche Fertigstellung nur noch Minuten entfernt. Schön wäre es gewesen, doch die Wahrheit sah anders aus.
Der Einstieg fiel leicht, weil weder ein Download noch eine Registrierung notwendig war. Es konnte also sofort losgehen. Die Dreiecksfunktion war mit wenigen Mausklicks gefunden und schön sah es aus. Das erste ungleichmäßige Dreieck. Die Bezeichung der Eckpunkte und Seiten geschah automatisch und bedurfte nur ein klein wenig Optimierung. Als zuerst um die Winkel kümmern. Mit ein bisschen herumgeklicke waren auch diese im Dreieck eingezeichnet, doch damit auch die ersten Probleme. Wieso steht dort nicht nur die Winkelbezeichung sondern auch noch die Größe des selbigen? Warum zeichnet das Programm die Außen- und nicht die Innenwinkel ein?
Die Zeit verrann und der Abgabetermin rückte näher und näher. Die Vollendung blieb in weiter Ferne. Als man schon begann sich mental auf das Entschuldigungs- E-Mail für die verspätete Abgabe vorzubereiten, geschah das Wunder. Die maßgeblichen Einstellungen für die Darstellung wurden gefunden und plötzlich sah das Dreieck so aus, wie man es die ganze Zeit vor seinem geistigen Auge gesehen hat.
Innerlich jubilierend ging es sofort an die Übertragung des Kunstwerks in das Arbeitsblatt. Copy und Paste. Funktionierte nicht.
Screenshot. Sah nicht gut aus.
Export. Gefunden und wieder schien ein Schritt geschafft.
Blöderweise war nun eine Gitternetzlinie eingezeichnet, die zum Konstruieren sehr hilfreich war, es optisch aber nicht mehr war. Also zurück und wieder nach der Einstellung suchen, ausschalten und erneut exportieren. Nur noch die Ränder abschneiden und schon ist es fertig.
Zu früh gefreut. Durch das Bearbeiten im Bildbearbeitungsprogramm wurde aus dem transparenten Hintergrund ein schwarzer und damit war die Farbgebung, welche auf einen weißen Hintergrund abgestimmt war, mit einem Mal unansehnlich und wirkte insgesamt auf dem weißen Arbeitsblatt deplaziert.
Wie bringe ich das wieder hin. Mit Gimp oder Photoshop arbeiten? Nur um Ränder abzuschneiden?
Also noch ein Versuch und nachdem auch die Transparenz ausgeschaltet werden konnte war endlich das erste Dreieck im Word-File. Blieben noch 5 weiter.
Dank des nun vorhandenen Wissens waren diese allerdings schnell erstellt und so wurde das Arbeitsblatt doch noch so, wie vorher vorgestellt.
Dreiecke sind nun also kein Problem mehr und um herauszufinden welche Möglichkeiten das Programm sonst noch bietet, ohne dabei wieder auf einen langwierigen Prozess von Trial and Error angewiesen zu sein, empfehle ich folgende Links:
Ein Online Selbstlernkurs der virtuellen PH: http://www.virtuelle-ph.at/course/view.php?id=1026
Das GeoGebra-Wiki: http://community.geogebra.org/de/
eine Kurzanleitung: http://mathematech.pbworks.com/f/Kurzanleitung+Geogebra+-+Superlehrer.PDF
Vektoren mit GeoGebra: http://www.austromath.at/medienvielfalt/materialien/Vektoren1/lernpfad/MV_Vektor1/sites/geogebra_vektoren_de.pdf
Fertige mit GeoGebra erstellte Arbeitsblätter: https://www.geogebratube.org/