Computerspiele: Fluch oder Segen?

Fragt man Erwachsene nach Jugendlichen, die Tag ein und Tag aus vor ihrem Computer verbringen, erhält man oft dieselbe Antwort – durch die PC Spiele leiden die schulischen Leistungen der Schülerinnen und Schüler, sie fördern die Gewaltbereitschaft und immer häufiger sind solche Spiele die Auslöser dafür, dass betroffene Kinder zu Außenseitern werden. Die Jugendlichen meiden soziale Kontakte mit Gleichaltrigen, verkriechen sich lieber in ihren Zimmern und retten sich in ihre digitale Welt der Computerspiele.

Doch haben Computerspiele tatsächlich so eine negative Wirkung auf unsere Psyche und unser soziales Verhalten? Verblöden wir durch diese Computerspiele und verlieren wir durch sie auch unsere Intelligenz oder handelt es sich hierbei um einen umgekehrten Effekt?
Fakt ist, dass Computerspiele nicht mehr aus unserer heutigen Zeit wegzudenken sind. Fast jeder hat schon mal ein Computerspiel gespielt, egal ob auf PC, Handy oder Tablett. Spiele sind überall vorhanden. Studien und Dokumentationen über negative Auswirkungen von Computerspielen gab es bis vor einigen Jahren wenige. Erst seitdem schreckliche Vorfälle an Schulen, wie zum Beispiel der Amoklauf im deutschen Erfurt, bei dem 16 Menschen und der Schütze selbst sterben mussten, häufiger wurden, beschäftigen sich Forscher näher mit dieser speziellen Freizeitbeschäftigung der Jugendlichen. Damals, hauptsächlich nur um einen Schuldigen zu finden, der für diese schrecklichen Taten verantwortlich war. Jedoch wurden später auch Langzeitstudien, Dokumentationen und Diskussionen veröffentlicht, die ein besseres Licht und vor allem eine bessere Einsicht in das Leben eines Gamers geben sollten.

Erhöhte Aggressionsbereitschaft, soziale Abschottung, schlechte Noten und schlechtes Verhalten in der Schule sind nur wenige der Symptome, die vermeintlich nachgewiesen wurden. Die späteren Langzeitstudien und Dokumentationen über Jugendliche, die ihre Freizeit mit PC-Spielen verbringen, brachten wiederum andere Ergebnisse und stellten Gamern ein besseres Zeugnis aus. Unter anderem wird in Publikationen des renommierten Max-Planck Instituts der positive Effekt hervorgehoben. Die teilnehmenden Personen verfügen über erhöhte Konzentration, gesteigerte Intelligenz, haben ein besseres räumliches Verständnis und können aufgrund rascherer Verarbeitung von Sinneseindrücken viel schneller Entscheidungen treffen.

Mehr dazu finden Sie unter: Stimmt es, dass manche Computerspiele soziale- und kommunikative Kompetenzen fördern?

Dieses Potential könnte man sogar in Schulen nutzen und in den Unterricht aufnehmen. Beispielsweise könnte man als Motivation Punktesysteme oder auch sogenannte „Level-Aufstiege“, inklusive kleinen Belohnungen einbauen. Auch Fachthemen verschiedenster Unterrichtsgegenstände könnten im Unterricht spielerisch verpackt werden, um so den Inhalt besser zu verinnerlichen. Man sollte vor allem darauf achten, dass die Spiele auch Spaß machen, da sonst sehr schnell Neugier und Motivation verschwinden.

Mehr zu diesem Thema finden Sie unter: Können PC-Spiele oder Apps die Lernbereitschaft und Motivation der Kinder steigern?


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