Durch die Verbreitung von Smartboards in österreichischen Mittelschulen ergeben sich vielfältige Möglichkeiten zur Implementierung multimedialer Inhalte. Neben Präsentationen und Videos kommen auch immer öfters sogenannte Learning Apps zum Einsatz. Learning Apps sind Applikationen welche die Vermittlung von bestimmten Lerninhalten unterstützen sollen. Ein momentan häufig genutztes Medium sind die Inhalte von http://learningapps.org.
Im Artikel von Michael Steiner (http://www.medienimpulse.at/articles/view/440) wird die Webseite kurz vorgestellt. Mittels dieser Website können individuelle Lernbausteine von den Lehrpersonen erstellt werden. Selbstverständlich kann diese Methode auch von den Schülern und Schülerinnen selbst, im Rahmen des Unterrichts, genutzt werden, d.h. diese können ohne große Probleme Apps selber erstellen, da die Handhabung der Website simpel ist, und auch das Erstellen einer neuen mit wenig Arbeitsaufwand erledigt werden kann. Auf der Website finden sich unterschiedliche Variationen von Learning Apps. Es können Lückentexte, MindMaps, Einordnungsspiele, etc. erstellt werden.
Vor allem in Kombination mit den Smartboards ist es möglich, die Materialien direkt auf dem Board zu bearbeiten. Inhalte können direkt am Board verändert werden und es wird ein unmittelbarer haptischer Bezug zum Lerninhalt hergestellt.
Es ist zudem auch möglich die Learning Apps im Klassenplenum gemeinsam zu erarbeiten. Ansonsten bietet sich der Einsatz der Apps natürlich auch für den Gebrauch zu Hause an.
Erwähnenswert, ist auch das große Angebot schon vorhandener Apps, welche sich über alle Klassenstufen und Fächergruppen erstrecken. Natürlich ist es aber notwendig, die einzelnen Inhalte vorab auf ihre Richtigkeit zu überprüfen, da jene nicht offiziell approbiert sind. Es gilt hier seinen eigenen Verstand zu benützen.
Selbstverständlich kann der Einsatz von Learning Apps den klassischen Unterricht nicht ersetzen, sondern lediglich ergänzen. Vor allem in der Nachbearbeitungsphase eines Themas als auch zur Auffrischung bereits gelernter Inhalte, bietet sich der Einsatz von Apps an. Der spielerische Zugang zu den Lerninhalten fördert das Interesse der Schüler und Schülerinnen. Durch die unterschiedlichen Methoden können alle Lerntypen gleichermaßen angesprochen werden. In dem Artikel” How Classroom Apps Can Be Useful Tools in the Classroom” werden die Vorteile von Learning Apps nochmals näher erörtert.
Sofern Learning Apps im Rahmen des Unterrichts eingesetzt werden, welche nicht eigenhändig von der Lehrperson erstellte wurden, müssen mehrere Kriterien genauer beachtet werden. Hier ergeben sich eventuelle Probleme in Bezug auf die Privatsphäre der Schüler und Schülerinnen, inhaltliche Schwächen, als auch potentielle Kostenfallen. Denn nicht alle Apps die kostenlos zum Download zur Verfügung stehen bleiben auch kostenlos im Laufe der Nutzung. In einem Video von Christopher Mitchell werden einige Vor- und Nachteile von Educational Apps näher beleuchtet.
Zusammenfassend lässt sich sagen dass der Einsatz eine Bereicherung für den Unterricht sein kann, allerdings obliegt es der Lehrperson eine Prüfung, in Bezug auf Qualität und Inhalt, vor dem Einsatz durchzuführen.
Anita Brayton/Benno Patsch