Mobbing oder Mobben steht im engeren Sinn für Psychoterror am Arbeitsplatz mit dem Ziel, Betroffene aus dem Betrieb hinauszuekeln (Herbert Fussy, Ulrike Steiner (Red.): Österreichisches Wörterbuch. 40. Auflage.)
Mobbing bedeutet aber auch, andere Menschen ständig bzw. wiederholt und regelmäßig zu schikanieren, zu quälen und seelisch zu verletzen, zum Beispiel, am Arbeitsplatz, im Sportverein, im Altersheim und mittlerweile auch im Internet (Cyber-Mobbing). Wenn man sich aber das Schicksal der kanadischen Schülerin Amanda Todd ansieht, fällt auf das Mobbing durch das Internet gerade unter Jugendlichen ein neues Level erreicht hat. Mehr dazu unter:
http://derstandard.at/1350259896046/Cyber-Mobbing-Das-Internet-kennt-kein-Vergessen
Laut einer Studie, die in 25 europäischen Ländern unter Jugendliche zwischen neun und 16 Jahren durchgeführt wurde, wird jeder vierte Jugendliche in Österreich gemobbt, jeder zehnte auch im Internet. Österreich liegt dabei über dem gesamteuropäischen Durchschnitt.
Im Vergleich zur Offline-Variante ist Cyber-Mobbing jedoch noch grausamer: Durch das Internet verbreiten sich Beleidigungen schnell wie ein Strohfeuer und machen auch vor den eigenen vier Wänden des Opfers nicht halt. Durch Smartphone und Laptop trägt es seinen Täter quasi rund um die Uhr bei sich. Die Flucht an einen sicheren Ort ist unmöglich, denn Cyber-Mobbing ist zeit- und ortsungebunden. Doch was veranlasst die meist jugendlichen Täter dazu, andere bloßzustellen und dabei Lust zu empfinden?
Einige Täter fühlen sich unterlegen und mobben aus dem Bedürfnis nach Beachtung, andere hingegen sind Narzissten, in sozialen Gruppen meist hoch angesehen, die ihre Macht demonstrieren wollen. Was alle Täter gemein haben: Sie erniedrigen andere, um sich selber besser zu fühlen. Laut einer Studie unter neun- bis 16-jährigen Schülern aus 26 EU-Ländern haben rund 60 Prozent der Täter die Opferrolle selbst einmal erlebt. Meist empfinden sie wenig Empathie für den Geschädigten, da sie ihm nicht von Angesicht zu Angesicht gegenüberstehen. Sie können die Folgen ihres Handelns oft nicht einschätzen. Zudem senkt die Anonymität im Internet die Hemmschwelle.
Christina Trubel: Cybermobbing –Das Internet kennt kein vergessen/ DER STANDARD, 31.1.2012 http://derstandard.at/1350259896046/Cyber-Mobbing-Das-Internet-kennt-kein-Vergessen (abgerufen am 8.3.2013)
Wie kann ich Kinder und Jugendliche unterstützen?
Die wichtigsten Tipps:
- Vertraue auf deine innere Stimme! Jeder Mensch hat eine natürliche Intuition, die ihn in riskanten Situationen wachsam werden lässt. Vertraue auf dieses „Bauchgefühl“ und sprich mit einer Vertrauensperson, wenn dir etwas komisch vorkommt.
- Sichere Beweise! Sichere alle Beweise, die du brauchst, damit deine Geschichte glaubhaft ist. Informiere dich, wie du Kopien bzw. Screenshots von unangenehmen Nachrichten, Bildern oder Chats machen kannst. So kann dir schneller geholfen werden.
- Sperre die, die dich belästigen! In den meisten Sozialen Netzwerken und Online-Diensten können unerwünschte Personen gesperrt werden. Nutze dieses Angebot, denn du musst dich mit niemandem abgeben, der dich belästigt. Wenn du mit Anrufen oder SMS belästigt wirst, kannst du deine Handynummer ändern lassen.
- Melde Probleme! Nimm Belästigungen nicht einfach hin, sondern informiere umgehend die Betreiber der Website. In den Saferinternet.at-Leitfäden für Soziale Netzwerke findest du Tipps dazu.
- Hol dir Rat! Es ist manchmal einfacher, sich erst Hilfe im Familien- oder Freundeskreis zu suchen, bevor man eine offizielle Beratungsstelle kontaktiert. Bei Rat auf Draht erhältst du kostenlos, anonym und rund um die Uhr telefonische Hilfe, wenn du einmal nicht mehr weiter weißt.
- Kenne deine Rechte! Wenn du es nicht erlaubst, darf niemand Fotos von dir ins Internet stellen, die dich bloßstellen (siehe: Recht am eigenen Bild). Außerdem darf dich niemand vor anderen verspotten oder beleidigen. Wenn Cyber-Mobbing besonders ernst ist, kann dies für den/die Täter/in rechtliche Folgen haben.
- Friss nichts in dich hinein! Jeder Mensch hat kleine und große Geheimnisse. „Schöne“ Geheimnisse, wie z.B. das erste Verliebtsein, werden gerne mit der besten Freundin/dem besten Freund geteilt. Doch es gibt auch „unangenehme“ Geheimnisse, z.B. wenn du belästigt wirst oder dir jemand zu nahe kommt, obwohl du das nicht willst. Diese Geheimnisse solltest du nicht für dich behalten, auch wenn das von dir verlangt werden sollte. Trau dich, mit anderen darüber zu reden!
Siehe:
http://www.saferinternet.at/cyber-mobbing
Weitere Links
http://de.wikipedia.org/wiki/Cyber-Mobbing
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