Wie viel Freiheit werden wir aufgeben müssen??
Auf den ersten Blick ist künstliche Intelligenz (kurz KI) eine wunderbare Entwicklung der Menschheit. In einem Interview mit dem Standard vergleicht Toby Walsh die Erfindung der KI sogar mit der industriellen Revolution. Seiner Meinung nach müssen sich mit der Ausbreitung und Weiterentwicklung von KI – Systemen auch grundlegende Dinge in unserer Gesellschaft weiterentwickeln. Dabei zählt er unter anderem ein bedingungsloses Grundeinkommen, eine neue Form des Sozialstaats und ein Bildungssystem, welches den Schwerpunkt mehr auf Kreativität setzt, auf. Gleichzeitig warnt er aber auch vor dem immens hohen Missbrauchspotenzial dieser, noch sehr jungen, Technologie. Walsh weist aber auch darauf hin, dass, wie bei allen anderen neuen Technologien, die Veränderungen in der Gesellschaft bedacht werden müssen, um anschließend Entscheidungen treffen zu können, wie diese Technologien zum Wohl der Allgemeinheit genutzt werden können.
Dabei stellt sich zu allererst die Frage, was diese „künstliche Intelligenz“ eigentlich genau ist. Mit der selben Frage haben wir uns in einem Podcast (höre unten) beschäftigt. Das Gabler Wirtschaftslexikon schreibt dazu, dass sich künstliche Intelligent mit „Methoden, die es einem Computer ermöglichen, solche Aufgaben zu lösen, die, wenn sie vom Menschen gelöst werden, Intelligenz erfordern“ beschäftigt.
Künstliche Intelligenz ist aus unserem modernen Leben also nicht mehr wegzudenken. Da ist es auch nicht verwunderlich, dass sich viele Filme und Serien intensiv mit der Thematik beschäftigen. Außerdem wird nicht nur unser Privatleben beeinflusst, sondern auch andere alltägliche Situationen, wie zum Beispiel in der Schule, dabei mittlerweile schon speziell im Klassenzimmer. Als angehende Lehrerinnen und Lehrer sollten wir uns speziell darüber auch immer wieder Gedanken machen. Inwieweit kennen wir uns mit der Thematik aus bzw. inwieweit sind wir bereit künstliche Intelligenz in unseren Unterricht und in unser Klassenleben mit einzubauen?
Aber genauso, wie es viele unterschiedliche Firmen gibt, die sich mit der Thematik beschäftigen, gibt es auch mehr als nur eine einzige KI. Vom Prinzip her sollen diese künstlichen Intelligenzen uns Menschen das Leben in jeder nur erdenklichen Situation erleichtern. Sei es im Haushalt (beim Putzen oder Einkaufen), in der Mobilität (selbstfahrende Autos) oder sogar bei unserer eigenen, persönlichen Gesundheit (Schrittzähler, Kalorientracker, etc.). Dabei gehen die Anwendungsbereiche von KI weit über unser Privatleben hinaus. Viele Menschen können sich gar nicht vorstellen, in welchen Bereichen es sich diese Technologien mittlerweile etabliert haben und zur Normalität geworden sind. Ein Artikel im Standard vom 15. Juni 2018 beschäftigt sich mehr damit, wo genau KI – Systeme sich heutzutage etabliert haben.
Da aber bekanntlich nicht alles Gold ist was glänzt und jede Medaille zwei Seiten hat, ist es wichtig, sich auch mit den Schattenseiten von immer weiter wachsenden künstlichen Intelligenzen zu beschäftigen. Was passiert, wenn ein Staat KI – Systeme nutzt um seine Bürgerinnen und Bürger zu überwachen, kann man aktuell in China beobachten. Dabei wird der öffentliche Raum und somit jede Person, die sich dort aufhält, mit sogenannten „intelligenten Überwachungssystemen“ (kurz IÜ) überwacht. Diese IÜ verwenden „intelligente Gesichtserkennungssysteme“, welche es ermöglichen, jedes Gesicht, jeder Person in Echtzeit mit einer Datenbank abzugleichen. In diesem Fall wird eine Datenbank verwendet, in welcher Fotos von Verbrechern abgespeichert sind. Trotzdem stellt sich die Frage, ob man als Einzelperson will, dass der Staat immer genau weiß, wann man sich wo befindet und was man zum Beispiel in Geschäften einkauft.
Da niemand zu 100% genau sagen kann, was in Zukunft rund um die Thematik der künstlichen Intelligenzen passieren wird, wie sich z.B. die Beziehung zum Datenschutz verändern wird und wo die Grenzen dieser Systeme liegen, können wir nur abwarten. Dabei ist es wichtig, neben den positiven Aspekten, auch immer einen kritischen Blick zu haben und Neuerungen zu hinterfragen.
Dies ist ein Seminarbeitrag für die Lehrveranstaltung Entwicklungen in der Wissens- und Informationsgesellschaft aus dem Sommersemester 2019, Gruppe BP3A02 über „Künstliche Intelligenz“ von Melanie Kain, Marina Kovacic, Nikolas Lehner und Jeannine Zimmermann.
Die Tatsache, dass bereits in China mittels Gesichtserkennungssoftware Menschen auf öffentlichen Plätzen überwacht werden, lässt mich echt zum Schaudern bringen. Unvorstellbar sich vorzustellen, dass dies vielleicht auch bei uns in Europa so sein könnte. Ich finde, dies ist schon wirklich ein extremer Grad an Überwachung, der da in China vollzogen wird. Aber auch die Art der Überwachung, die bei uns bereits existiert (auch wenn vielleicht unbewusst – Sprichwort Alexa) ist durchaus problematisch und nicht auf die leichte Schulter zu nehmen. Man kann also wirklich nur gespannt sein, was da noch auf uns zukommt.
Es ist schwierig abzuwägen, wie stark künstliche Intelligenz unserer Gesellschaft nützt, wenn man betrachtet, welche Schäden sie in moralischer Hinsicht aufkommen lassen kann. Ich persönlich bin davon überzeugt, dass das Soziale, das Miteinander, die Zivilcourage durch die immer größer werdende Wichtigkeit von Technologie – und somit auch die Entstehung von künstlicher Intelligenz – vermehrt in den Hintergrund gerückt wird und Menschen zu EinzelkämpferInnen werden. Kann das eine Entwicklung in die richtige Richtung sein?
Ich finde euren Beitrag wirklich sehr interessant und ich bin ein wenig schockiert, wie präsent die Überwachung geworden ist. Jeder von uns weiß zwar, dass viele Dinge aufgezeichnet werden und wir auch unter Kontrolle stehen, jedoch ist das, was in China passiert das Schlimmste. Täglich hört man irgendwo, dass Fotos oder Videos veröffentlicht wurden, ohne die Einverständnis der abgebildeten Personen zu haben. Auf diese Dinge wird geachtet, aber dass Millionen Menschen auf Schritt und Tritt verfolgt werden ist legal?
Ich bin generell oft geschockt, wie wir kontrolliert werde, ohne es zu bemerken. Unterhalte ich mich zum Beispiel mit einem Freund über ein T-Shirt, wird mir genau dieses beim Öffnen des Internets vorgeschlagen. Ist das alles Zufall?!
Künstliche Intelligenz ist wahrhaftig ein Thema, das aktuell voll im Gange und auch nicht mehr zu stoppen ist. Sehr spannend finde ich den Gedanken von Toby Walsh, dass er die Erfindung der künstlichen Intelligenz mit der Industriellen Revolution vergleicht, da es auch in diesem Bereich sowohl Sonnen- als auch Schattenseiten gibt.
Ich finde ihr habt es in eurem Blogbeitrag und auch im Podcast sehr gut zusammengefasst und einige interessante Inputs erläutert.
Meine Gedanken dazu sind, dass die KI als Ergänzung in den Bereichen der Altenpflege sehr wohl gut einsetzbar wäre. Vor allem bei organisatorischen Punkten, wie die Erinnerung an die Tabletteneinnahme, oder auch selbstfahrende Aussteighilfen, die die Senioren beim Aufstehen vom Bett oder Sessen stützen, nachdem sie es gerufen/bestellt haben. Da in der Alten – und auch Behindertenpflege ein ständiger Mitarbeitermangel besteht, könnten die Pfleger, die dadurch gewonnenen Zeitressourcen in zwischenmenschliche Situationen und Beziehungen investieren, die durch die KI niemals ersetzt werden dürfen, da sie für die Psyche eines Menschen, egal ob alt, jung, mit oder ohne besondern Bedürfnisse lebensnotwendig ist!
Ich denke wir können unsere menschlichen Fähigkeiten nicht mit Robotern vergleichen. Diese arbeiten viel schneller und präziser und aus diesem Grund können sie sehr vielseitig eingesetzt werden. Vor allem in Unternehmen ist dies gut denkbar. Dennoch bin ich der Meinung, dass wir Menschen uns nicht alles von „künstlichen Intelligenzen“ abnehmen lassen sollten. Es muss ein Weg gefunden werden, wo diese sinnvoll eingesetzt werden können. Was gerade in China passiert, ist alles andere als sinnvoll. Dies ist nicht nur eine Verletzung der Privatsphäre, sondern drängt uns auch in eine Gesellschaft, die ohne Überwachung bald nicht mehr leben kann. Ich bin neugierig, was die Zukunft noch bringt!!
Die Ideen, die Toby Walsh aufweist, sind sehr interessant und vor allem das bedingungslose Grundeinkomme, ist meiner Meinung nach ein Muss, wenn die KI weiterhin viele Arbeitsplätze schneller, genauer und besser ausführen kann als Menschen. Wenn die KI Menschen den Job „wegnehmen“ muss es ein gut druchdachtes Konzept eines Staates geben. Was mein Kollege Schneider erwähnt hat, finde ich ebenfalls sehr erschreckend. Wenn man sich über ein Thema unterhaltet, sei es ein elektronisches Gerät oder ein Kleidungstück, und die nächste Werbung auf Instagram oder Facebook ist dann genau dieses Gerät oder Kleidungsstück, um welches man sich gerade unterhalten hat, finde ich es persönlich sehr erschreckend. Die KI wird in den nächsten Jahren immer genauer und besser werden und wenn wir uns nicht genug mit dieser Thematik befassen, dann kann dies zu großen Schwierigkeiten führen. Zu welchen Dingen die KI schon imstande ist zu tun, sieht man in China. Dort herrscht schon eine riesige Kontrolle über die Bevölkerung.
Für mich stellt sich auch die Frage der Verantwortung. Wer übernimmt die Verantwortung wenn die KI doch einen Fehler macht?
Ich stimme meinen beiden Vorgängerinnen zu. So erschreckend das alles doch klingt, ist es leider in der heutigen Zeit kaum mehr möglich die eigenen Daten nicht herzugeben. Selbst wenn man Google & Co nicht verwendet, so werden trotzdem sogenannte Schattenprofile für einen angelegt, basierend auf dem, was andere über einen im Netz verbreiten. Meiner Meinung nach kann man sich lediglich damit abfinden und reflektiert mit Werbung und dergleichen umgehen.
Ich finde euren Blogeintrag sehr interessant, was auch daran liegt, dass ich das ganze Thema sehr interessant finde. ich finde es aber auch sehr erschreckend, in welchen Bereichen bereits KI eingesetzt wird, ohne dass wir wirklich Kenntnis darüber haben.
Gerade jetzt, wo auch die neue „JÖ Card“ aufgekommen ist, ist dieses Thema wieder sehr aktuell, da hier Daten und Einkaufverhalten analysiert werden.
Was mir allerdings am meisten Angst macht, mich aber gleichzeitig ein bisschen fasziniert, ist dass wir nicht wissen wo diese ganze Geschichte mit KI hinführt und wie sich alles weiterentwickelt. Wenn man bedenkt dass sich zwei KI so lange miteinander unterhalten haben bis sie alle Sprachen der Welt durch hatten und dann eine neue Sprache erfunden haben.. das klingt sehr nach Sci-Fi, ist es aber nicht.
Euer Blogbeitrag ist sehr aufschlussreich und gut aufgearbeitet und zeigt auf, wie präsent die Überwachung eigentlich schon in unserem Leben ist. Dies betrifft sowohl das privat Leben mit den ganzen Social Media Apps aber auch unvorsichtig freigegebene Zugriff am Handy oder Laptop. Jedoch zeigt das System Chinas auf, wie stark die Menschlichkeit reduziert und durch Kontrolle und Künstliche Intelligenz ersetzt werden soll. Durch die Brille der 100 % Überwachung für die Sicherheit des Volkes wird schon sehr lange geworben und es ist hier abzuwägen ob wir uns unter diesem Vorwand unsere Freiheit einschränken lassen wollen.