TOOLS – distance learning während Corona

Ob man, als Lehrperson, früher positiv oder negativ gegenüber Tools gestimmt war, ist mittlerweile nicht mehr wichtig. Denn in Zeiten von Corona sind beinahe alle Lehrerinnen und Lehrer der Primarstufe auf Tools angewiesen.
Wir haben eine Umfrage gemacht, wie Lehrpersonen der Volksschule in der momentanen Zeit von COVID-19 mit ihren/seinen Schülerinnen und Schülern, sowie den Eltern in Kontakt treten.

Umstieg auf distance learning

Tatsächlich sind nur 80 Prozent der befragten Lehrpersonen auf distance learning umgestiegen, beinahe gleich viel, genau 87,5 Prozent treten nach wie vor mit den Eltern medial in Kontakt. Das Hauptproblem für jene, die den anderen 20 und 12,5 Prozent, ist die fehlende Technik oder Unterstützung der Eltern.

Erschreckend sind die Zahlen zu der Frage, ob alle Kinder erreicht werden und die Möglichkeit haben an den Angeboten teilzunehme. Weniger als die Hälfte der Schülerinnen und Schüler der befragten Lehrpersonen haben die Möglichkeit am Unterricht teilzunehmen.

Tools der Volksschule

Das wohl beliebteste Tool ist sowohl die „Anton-App“, sowie „Schoolfox“.

Die „Anton-App“ ist eine App mit unzähligen Aufgaben, verschiedene Typen, Lernspielen und interaktiven Erklärungen. Motivierend für die Kinder ist diese, durch das Sammeln von Sternen und Pokalen für gut erledigte Aufgaben. Positiv für die Lehrperson ist das Verfolgen des Lernfortschrittes und der einfachen Anwendung.
Quelle: https://anton.app/de/

„Schoolfox“ bietet eine direkte Verbindung zu den Eltern und Schülerinnen und Schülern via Nachrichten und Video-Chat. Mit dieser App können Gruppendiskussionen gestartet, sowie Termine gemanagt werden. Ein großer Pluspunkt dieses Tools ist die Fremdsprachenfunktion, somit kann die Lehrperson Sprachbarrieren zu den Eltern überwinden, da die App Texte in verschiedene Sprachen übersetzt. Quelle: https://schoolfox.com/

Weitere genutzte Tools sind unteranderem „Zoom“ und „Skype“ für Videochats und geführte Unterrichtseinheiten. Ebenso wurden Nachrichtenportale, wie E-Mail und WhatsApp genutzt um den Kontakt aufrecht zu erhalten. Auch „diclaro“ und „Padlet“ kamen zum Einsatz.

Schwierigkeiten und Hürden

Folgende Aussagen wurden aus anonymen Umfrage entnommen:
„Bildungsferne Familien fallen durch den Rost. Engagierte Eltern machen mit und kümmern sich aus eigenem Antrieb um „Arbeitsaufträge“„.

Einfach gestrickte Eltern ziehen sich, wie sonst auch, eher zurück und scheuen den Kontakt mit dem Lehrer. Die sprachliche Barriere – andere Muttersprache als Deutsch – ist oft ein großes Hindernis bei der Kommunikation im Netz. Manche Eltern sind Analphabeten.

Die fehlende Hilfe der Eltern und die Sprachbarriere ist eine sehr große Hürde, die vor allem Schülerinnen und Schüler aus der Grundstufe 1 betreffen. Viele Lehrpersonen würden sich sehr wünschen, dass der Umgang mit Tools permanent in den Unterricht eingebaut wird, da es Abwechslung bringt und die Kinder auf solche Notsituationen vorbereitet.

Ein Punkt, den wahrscheinlich in der Corona-Krise nicht viele beachten, ist das emotionale und soziale Wohlbefinden der Schülerinnen und Schüler:

(…), aber das soziale Lernen bleibt auf der Strecke. Es fehlt auch die emotionale Unterstützung für Probleme der Kinder zu Hause (Streit zu Hause können sie auch nicht telefonisch mit uns klären. Eltern sind ja immer in der Nähe)“

Welche Erfahrungen haben die Kinder mit den verschiedenen Tools gemacht?

Auf einer Skala von 0 bis 100, wobei 100 hier positiv darstellt, wäre das arithmetische Mittel ungefähr 60. Daraus schließen wir, dass es definitiv Verbesserungen geben sollte, aber die Arbeit mit Tools doch auch seine Vorteile hat und die Kinder auch positive Erfahrungen mit ihnen gesammelt haben.

Auswertung der Umfrage (https://www.umfrageonline.com/), Darstellung: Säulendiagramm
Säulendiagramm aus der Umfrage

Podcast – Ein Interview mit einer Volkschullehrerin in Zeiten von Corona.

7 thoughts on “TOOLS – distance learning während Corona”

  1. Leider konnte ich heute nicht bei eurer Präsentation dabei sein. Euer Blog ist sehr gut, er ist „kurz und knackig“ und gibt einen sehr guten Überblick über die momentane Bildungssituation. Diese Zeit hat den Einzug der elektronischen Medien nicht nur im Schulalltag, sondern auch in vielen beruflichen Feldern ermöglicht. Gerade online Konferenzen könnten auch in der Zukunft berufliche Reisetätigkeiten einschränken. Im Schulalltag bleiben vielleicht ein paar weiterhin genutzte Medien übrig, das fände ich persönlich sehr gut, allerdings muss es eine Lösung für sozial schwächere Familien geben, die keine Endgeräte zu Hause haben.

  2. Ich habe mich selber in den letzten Wochen im Rahmen der Schulpraxis mit dieser Thematik tiefgründig auseinandergesetzt. Da das Thema sehr präsent ist, war oder sein wird, finde ich es sehr gut, dass ihr dieses ausführlich aufgreift. In Zeiten wie diesen wird einem vor Augen geführt, wie schwer es ist, alle Kinder trotz verschiedener Applikationen beziehungsweise Tools zu erreichen. Viele Kinder haben, wie ihr erwähnt, nicht die gleichen Voraussetzungen, wodurch die „Kluft“ immer größer wird. Ich finde es zwar gut, dass es diese unterstützenden Möglichkeiten gibt, aber diese können meiner Meinung nach den Unterricht auf keinen Fall auf längere Sicht ersetzen. Man bekommt in eurem Blog einen guten Überblick über wichtige Fakten, verschiedene Tools und Schwierigkeiten, die distance-learning mit sich bringen kann.

  3. Die abrupte und überraschende Einführung der Distanzlehre stellte uns vor große Herausforderungen. Den direkten Kontakt im Unterricht, kann die Distanzlehre auf keinen Fall ersetzt. Dennoch finde ich die unterschiedlichen Medien, welche zur Verfügung stehen sehr geeignet. Leider ist de Kluft zwischen den Kindern besonders stark. Einige Familien haben nicht die finanziellen Möglichkeiten, einen Laptop anzuschaffen. Aus diesem Grund wird eine Lösung für all jene Kinder benötigt. Ich bedanke mich für diesen ausführlichen und informativen Blogeintrag

  4. Die abrupte und überraschende Einführung der Distanzlehre stellte uns vor große Herausforderungen. Den direkten Kontakt im Unterricht kann die Distanzlehre auf keinen Fall ersetzen. Dennoch finde ich die unterschiedlichen Medien, welche zur Verfügung stehen sehr geeignet. Leider ist die Kluft zwischen den Kindern besonders stark. Einige Familien haben nicht die finanziellen Möglichkeiten, sich einen Laptop anzuschaffen. Aus diesem Grund wird eine Alternative und eine Lösung für all jene Kinder benötigt.
    Ich bedanke mich für diesen ausführlichen und informativen Blogeintrag.

  5. Die plötzliche Umstellung von Präsenzunterricht auf distance learning kam für viele überraschend. Aus meiner Praxiserfahrung kann ich sagen, dass Apps und diverse Onlineseiten zum Lernen und Kommunizieren noch selten im Unterricht eingesetzt werden. Deswegen waren sowohl die Lehrpersonen und vor allem die Kinder überfordert als auf distance learning umgestiegen wurde. Das fehlende Wissen und auch die fehlenden Ressourcen machten das Ganze für viele schwierig. Vermutlich wird nach der Corona-Krise auf mehr Einsatz der verschiedenen Tools gesetzt, was ich auch gut finde, da die Kinder in dem Internetzeitalter aufwachsen und Kontakt mit diesen unausweichlich ist. Aufklärung und Sensibilisierung hierbei sind äußerst wichtig, um den Umgang mit diversen Medien zu lernen.

  6. Das Thema ist sehr aktuell und ich bin mir sicher,dass sich in den letzten Monaten sehr viele Menschen mit dieser Thematik beschäftigt haben. Ich finde die Idee von Apps und Distance Learning generell nicht schlecht, aber ich könnte mir vorstellen, dass über einen längeren Zeitraum betrachtet große Erfolge damit zu verzeichnen sind. Es fehlt der persönliche Kontakt und die Beziehung. Über einen Laptop kann man nie eine Beziehung zu den Kindern aufbauen, sie wenn man ihnen gegenübersteht. Der Lernerfolg basiert zu einem großen Teil auf Beziehung. Die Kinder verhalten sich auch anderes wenn sie zu Hause sind und ihre Eltern dabei sind, als wenn sie alleine in der Schule sind. Zu Hause bekommen einige Kinder sicher ganz viel Unterstützung und andere Kinder sind mit den Aufgaben völlig überfordert und erhalten keine Hilfe. Das wird das Bildungsniveau noch mehr auseinandergezerrt. Ich bin einmal auf die nächsten Studien von Pisa und Co gespannt. Es ist ein wirklich gut gelungener Podcast.

  7. Die Situation, die uns dieses Jahr überrascht hat war eine sehr neue und schwierige. Von einem Tag auf den anderen konnte man Seminare nur noch online absolvieren. Der Weg auf die Uni viel weg, was zum Teil sehr angenehm war, vor allem ´, da ich nebenbei auch arbeite. Doch statt dem Weg zur Uni kamen nun viele zusätzliche Aufgaben, die den Präsenztermin ersetzen sollten, was viel Zeit und arbeit in Anspruch nahm. Ich fand es aber auch gut neue Tools kennen zulernen, wie beispielsweise Zoom, wo man sich gut Austauschen und Seminare abhalten kann. Ich selbst habe auf diese Weise auch Nachhilfestunden gegeben und bin begeistert, dennoch freue ich mich auf etwas Normalität an der PHWien und in der Schule.

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