5 Fragen zur digitalen Überwachung im Kindesalter


1) Was sind Überwachungsapps?

Die Eltern können hier die Zeit, die Inhalte, den Zugang zu Apps und Programmen und den Internetzugang ihrer Kinder über eine App regeln. Außerdem kann das Kindergerät auch geortet werden und Aktivitäten in sozialen Netzwerken aufgezeichnet werden. Einerseits versprechen die Apps Schutz und Sicherheit, andererseits gilt es auch als ein starker Eingriff in das Leben des Kindes. Sie werden ständig überwacht und ihr Verhalten wird eingeschränkt. Das heimliche Überwachen durch Apps verletzt die Privatsphäre der Kinder. Daher gilt: Apps sollten lediglich eine Ergänzung zum Dialog mit dem Kind sein und ihn keineswegs ersetzten!


2) In welchen Formen findet das Überwachen statt?

Die Kontrolle und Überwachung findet schon statt, wenn sich das Kind noch im Mutterbauch befindet, erst recht, wenn das Kind dann auf der Welt ist. Durch Baby-Monitore, Wearables, eingebaute Sensoren, die die Atmung und Körpertemperatur und den Sauerstoffgehalt messen und vieles mehr, werden Daten erfasst und über das Handy an die Eltern geschickt. Ist das Kind etwas älter, so werden auch Spielzeuge und Bekleidung zur Überwachung eingesetzt. Diverse am Körper tragbare Instrumente, wie Uhren, die eine GPS-Ortung mit Alarmfunktion, welche vom Kind getragen werden, senden Standortinformationen an ein mobiles Gerät der Eltern. Puppen beispielsweise, die über ein Mikrofon und Sprachausgabe verfügen, sind auch am Markt. Sie speichern die von dem Kind gesprochenen Worte und schicken diese an eine Cloud, wo sie gespeichert werden. Die Eltern erhalten für die eigene Dokumentation wöchentlich eine Audiodatei.


3) Was sind die Gefahren?

Das sind die häufigsten Gefahren für Kinder in der digitalen Welt: 

  • Ungeeignete Inhalte
  • Weitergabe der Daten
  • Sexuelle Belästigung
  • Versteckte Kostenfallen
  • Verletzung der Urheberrechte
  • Cybermobbing
  • Das Netz vergisst nichts

4) Wie kann man Kinder vor Apps und Medien schützen?

Eine App auf dem Handy oder dem Tablet zu verwenden, ist für Kleinkinder bereits ein Kinderspiel. Kinder lernen sehr früh selbstverständlich bestimmte Medien zu bedienen. Die Medienerziehung braucht jedoch Regeln und Grenzen. Die Kinder müssen einen sinnvollen Umgang mit Medien erlernen und dabei sollte man ganz klein Beginnen. Denn alles was die Kinder aus dem Fernseher, dem Computer oder anderen Medien ankommt, kommt bei ihnen ungefiltert an, daher kann es zu einer Überforderung durch Medien kommen. 

Dabei stellt sich dann überhaupt die Frage ab wann und im welchen Alter Kinder Medien nutzen sollten. Hier empfiehlt es sich die „3-6-9-12“ Regel zu beachten. Das bedeutet: 

  • Keine Bildschirmmedien unter 3 Jahren
  • Keine eigene Spielekonsole vor 6 Jahren
  • Kein Handy oder Smartphone vor 9 Jahren
  • Keine unbeaufsichtigte Computer- / Internetnutzung vor 12 Jahren

Regeln und Grenzen sind notwendig sind, aber man sollte auch nicht vergessen, dass Kinder Medien entdecken sollten.


5) Wie viel Überwachung ist in Ordnung?

Das ideale Paket an Maßnahmen zu finden ist kompliziert und lässt sich schwer für die breite Masse beantworten. Gerade wenn eine geheime Überwachung stattfindet, führt dies zu einem Vertrauensbruch zwischen Eltern und Kind. Eltern haben die Aufsichtspflicht über ihre Kinder und mit der aktuellen Technik ist dies leichter als jemals zuvor. Allerdings bedeutet das nicht, dass es auch rechtlich in Ordnung ist. Obwohl wir in Österreich keine eindeutige gesetzliche Regelung haben, findet man unter Artikel 16 in der UNO-Kinderrechtskonvention, das Recht auf die Privatsphäre des Kindes. Wie kann jetzt also eine „gute Überwachung“ aussehen? In einem Beitrag des Schweizer Elternmagazins Fritz und Franzi fasst der deutsche Medienexperte für Kindermedien, Thomas Feibel, ein paar Punkte zusammen.

  • Vereinbaren Sie mit Ihrem Kind gemeinsame Kontrollen.
  • Versichern Sie ihm, dass es nichts mit Misstrauen ihm gegenüber zu tun hat.
  • Versprechen Sie Ihrem Kind, dass es immer zu Ihnen kommen kann, wenn ihm im Netz etwas komisch verkommt.
  • Überprüfen Sie mit Ihrem Kind regelmäßig die Sicherheits­einstellungen in den sozialen Medien. 
  • Wenn Sie sich für die Inhalte interessieren, interessieren Sie sich für Ihr Kind.
  • Fragen Sie regelmäßig nach seinen Aktivitäten (Spiele, Instagram etc.) und lassen Sie sich die Faszination erklären.

Erstellt von: Barusic Ines, Krupic Selma, Pimperl Stephan, Prokschi Pauline


Quellen und weiterführende Links:

PODCAST

11 thoughts on “5 Fragen zur digitalen Überwachung im Kindesalter”

  1. Ich finde euer Thema sehr interessant, denn die digitalen Medien nehmen heutzutage schon sehr viel Platz ein und sind sehr present – und man weiß, dass im Internet viele Informationen herum „fliegen“, die für Kinder einfach nicht geeignet sind. Seien das gewalttätige Bilder, Videos oder sexuelle Inhalte … man kann halt nicht immer darauf vertrauen, dass sich solche Fenster nicht öffnen und deswegen finde ich es in bestimmten Bereichen gut, Kinder davor zu schützen! Anfangen sollte man mit dem Zeitpunkt, wann das Kind das erste Handy bekommen soll und dann da schon darauf achten, welche Apps verwendet werden oder wie lange das Kind am Abend und untertags Zugriff auf das Handy hat – da können solche gewissen Apps schon unterstützend wirken!

  2. Ich finde es in der heutigen Zeit sehr wichtig, dass die Kinder selbstständig werde und Verantwortung übernehmen können. Desto mehr sie überwacht werden, desto unselbstständiger werden sie. Eltern sollten ihren Kindern wieder mehr vertrauen. Es gibt bei der Überwachung definitiv Grenzen, die respektiert werden sollten. Kinder haben das Recht auf Privatsphäre und das sollten die Eltern auch ernst nehmen. Jedoch finde ich zum Beispiel eine Zeitbeschränkung für bestimmte Geräte in Ordnung, damit die Kinder nicht den ganzen Tag davor sitzen.

  3. Ein sehr wichtiges Thema, das aufgreift inwiefern die technische Entwicklung ein Segen oder doch ein Fluch für die Gesellschaft ist. Hier werden sich die Meinungen immer wieder spalten, daher finde ich es umso besser, dass in diesem Blogbeitrag die Wichtigkeit der Aufklärungsarbeit und Kommunikation aufgegriffen worden ist. Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser sollte nicht die zu einer Grundeinstellung der Menschen werden.
    Außerdem finde ich toll, dass so aktuelle Quellen verwendet wurden.

  4. Ich empfinde digitale Überwachung als ein sehr wichtiges Thema in unserer heutigen Zeit. Die digitalen Medien nehmen einen sehr großen Teil unseres Lebens ein. Bei der Überwachung gibt es definitiv Grenzen.
    Alle Menschen, auch die eigenen Kinder, haben das Recht auf Privatsphäre. Dies sollte vor allem von den Eltern ernst genommen werden.
    Eine Zeitbeschränkung für die Nutzung bestimmter Geräte finde ich jedoch sehr sinnvoll. Es gibt viele spannende Dinge außerhalb des Bildschirms.

  5. Ich bin der Meinung, dass es zur heutigen Zeit umso wichtiger ist, dass die Kinder bereits in einem jungen Alter über die Gefahren des Internets aufgeklärt werden. Durch eine permanente Überwachung seitens der Eltern, wird das Kind auf seinem Weg zur Selbstständigkeit gehindert. Als Elternteil ist es wichtig dem Kind auch einen gewissen Freiraum zu lassen, sodass es seine eigenen Erfahrungen hinsichtlich gewisser Thematiken machen kann. Jedoch bin ich trotz dessen der Meinung, dass man einem Kind erst ab einem gewissen Alter den Zugang zu digitalen Medien und dem Internet gewähren sollte. In Conclusio fand ich euer Thema sehr interessant und ich kann mir gut vorstellen mich zukünftig mehr in diese Richtung zu informieren.

  6. Euer Thema ist hochaktuell und beschäftigt sehr viele Eltern (mich auch!). Einerseits möchte man möglichst lange verhindern, dass Kinder mit einem Smartphone und einem Internetzugang ihre Freizeit verbringen, andererseits sehen sie, dass die Erwachsenen genau das machen. Ich denke daher, dass es schon allein auf Grund der Vorbildwirkung wichtig ist, Kinder nicht ständig digital zu überwachen. Außerdem entwickeln Kinder mehr Verantwortungsgefühl, wenn die Eltern auch bereit sind ihnen diese Verantwortung zu übertragen.

  7. Digitale Medien finden immer früher Einzug in die Kinderzimmer und daher finde ich es sehr wichtig den Kindern auch die Gefahren aufzuzeigen. Das Internet kann mehr als nur YouTube Videos anzeigen und es lauern durchaus auch Gefahren, die unter anderem kostspielig enden können, z.B. durch den Erweb von Abos, während der Werbung von Handyspielen. Für mich gehört aber auch dazu, dass die Eltern einen Überblick haben, wo die Kinder sich im Internet bewegen. Sie die Aufgabe und auch die Verantwortung ihre Kinder zu informieren und sie in die digitale Welt begleiten, so wie sie ihre Kinder in das Leben begleiten. Ich persönlich finde es verantwortungslos einem 8-jährigen ein Smartphone in die Hand zu drücken und ihm dann alle Freiheiten zu lassen.

  8. Ich habe zwar noch keine Kinder, arbeite aber schon seit einigen Jahren im Kindergarten und davor im Hort, wo ich immer häufiger mit diesem Thema und auch mit Sorgen der Eltern konfrontiert wurde. Ich denke, dass man sowohl im Kindergarten, als auch im Hort Kinder auf einen sicheren Umgang im Netz vorbereiten soll. Ein ständiges Überwachen wäre nicht gut, da die Kinder dadurch keine Chance haben eine Selbstständigkeit im Internet zu entwickeln, dennoch sollten einige Seiten Passwortgeschützt werden, ich denke die Eltern wissen am Besten, welche das sein sollten. Den Kindern sollte auch gesagt werden, dass das hochladen von Fotos und Daten gefährlich sein kann und dann nicht alles geeignet für das Netz ist, da man nie weiß, wer alles Zugang zu diesen Bildern und Informationen hat.

  9. Meiner Meinung nach wurde das Thema sehr gut und interessant zusammengefasst! Ich persönlich denke, dass Aufklärung und Information wichtiger sind, als das Installieren von Überwachungsapps. Kinder sollten über mögliche Gefahren informiert und ein adäquater Umgang mit Apps näher gebracht werden. Außerdem denke ich, dass auch Kinder einen verantwortungsbewussten Umgang mit digitalen Medien entwickeln können, wenn nötige Aufklärungsarbeit geleistet wurde.

  10. Ich denke, dass eine Überwachung nicht unbedingt Schutz bringt vor Gefahren im Internet. Besser ist es einen richtigen Umgang damit zu erlernen. Eine Überwachung garantiert in dem Fall keine Sicherheit im Vorhinein, sondern erst wenn sie einen „Fehler“ gemacht haben. Weiters ist eine Überwachung nicht zielführend, wenn einem wichtig ist, dass Kinder einschätzen können, wie man sich im Internet bewegt. Dazu benötigt man Übung und Auseinandersetzung, die passend zum Alter begleitet werden.

  11. Ich finde euer Thema sehr spannend, vor allem weil es mich nicht nur als zukünftige LP sondern auch als Mutter betrifft.

    In Bezug auf die Überwachungsapps, sehe ich positive, wie negative Aspekte. Ich bin jedoch der Meinung, dass es wichtiger ist, Aufklärung zu betreiben, als zu überwachen. Denn allein die Überwachung bietet keinen Lebenslangen Schutz vor den Gefahren der digitalen Medien und bereitet unsere Kinder auch nicht auf die Welt vor in der wir leben.

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