Ob als Serviceroboter, Pflege- und Therapieroboter, Spielzeugroboter, Roboterhaustiere, Sexroboter oder Sicherheitsroboter – so genannte Sozialroboter übernehmen immer mehr Rollen. Der Markt für Konsumroboter steigt. Hinsichtlich des Einsatzes sozialer Roboter stellt sich u.a. die Frage, welchen Einfluss dieser auf die Natur und Qualität zwischenmenschlicher Beziehungen haben wird. Wollen wir in Zukunft etwa wirklich Roboter als Babysitter für unsere Kinder?
Dennoch bringt uns Robotik und KI viele Vorteile. Im Gesundheitssektor etwa gibt es viele Bereiche, wo Roboter eingesetzt werden können. In zahlreichen Dienstleistungsberufen kann KI dazu beitragen, Services zu verbessern. KI könnte sogar in der Lage sein, unsere Gesundheit und die Umwelt zu verbessern. Auch in der aktuellen Corona-Krise wird KI eingesetzt, etwa bei Tracking-Apps, der Auswertung von Lungenaufnahmen oder der Versorgung von isolierten PatientInnen – so kann etwa der Serviceroboter „JEEVES“ erkrankte Personen mit Getränken oder Snacks versorgen. Des Weiteren ist ein Einsatz von KI zum Schutz der Menschenrechte möglich, beispielsweise bei der Bekämpfung von Kinderpornografie, zur Vernetzung marginalisierter Gruppen oder zur Dokumentierung von Menschenrechtsverletzungen.
Pflegeroboter
Die öffentliche Diskussion über Pflegeroboter polarisiert stark. Hier geht es um ein Thema, das in einer alternden Gesellschaft immer mehr Menschen betrifft. Auf der einen Seite steigt die Anzahl pflegebedürftiger Menschen, während immer mehr Pflegekräfte fehlen. Der Einsatz von Pflegerobotern verspricht also eine Entlastung. Manche hoffen zudem, dass die Digitalisierung den Beruf attraktiver machen könnte. Andere warnen hingegen, dass die Pflege entmenschlicht wird.
Soziale Roboter in der Pflege sind mittlerweile auch in Österreich angekommen. Roboter informieren Demenzkranke mit Nachrichten, unterhalten sie, animieren zu Gedächtnistraining und erinnern an Medikamenteneinnahmen und andere Termine. So können Sozialroboter alten Menschen auch zunehmend den Wunsch erfüllen, so lange wie möglich zu Hause zu wohnen und selbständig zu bleiben. Hinsichtlich der Körperpflege empfinden einige PatientInnen die Hilfe eines Roboters als weniger unangenehm, so Sandra Schüssler vom Institut für Pflegewissenschaften an der Medizinischen Universität Graz.
Gezielt eingesetzt, haben Roboter das Potenzial, das Pflegepersonal zu unterstützen, meint etwa die Forscherin Maria Schubert, Professorin und Co-Leiterin der Forschungsstelle Pflegewissenschaft an der ZHAW. Insbesondere hilfreich sei das bei einfachen und wiederkehrenden Tätigkeiten, wodurch das Personal einen Zeitgewinn habe. Immerhin können Roboter rund um die Uhr arbeiten, ohne Ermüdungserscheinungen und damit verbundene höhere Fehleranfälligkeit. Zumindest zum derzeitigen Zeitpunkt könnten Roboter Fachpersonal in der Pflege jedoch nicht ersetzen, so Schubert. Schließlich könnten Roboter als Maschinen nur Teilaufgaben übernehmen, und sind kein Ersatz für das Fachwissen und die Empathie des menschlichen Pflegepersonals.
Nützlich sind auch Reha-Roboter. Die unermüdlichen Roboter lassen sich für motorisches Training einsetzen und schaffen bessere Leistungen als Therapeuten. Der Einsatz der Kuscheltier-Robbe „Paro“ wird in rund 40 deutschen Pflegeeinrichtungen erprobt. Mit Hilfe von Sensoren wirkt Paro fast wie ein lebendiges Robbenbaby und soll vor allem Demenzkranken helfen. Auch Paro lernt mittels KI dazu – indem man sie mit Daten „füttert“. Um beispielsweise Verhaltensmuster zu erfassen, damit Algorithmen diese interpretieren können, sammeln Roboter eine Menge an Daten. Und das ist ein Riesenproblem.
Es gibt zahlreiche andere potentielle Risiken durch den Einsatz von KI. Beispielsweise, wenn dadurch bestimmte gesellschaftliche Gruppen diskriminiert werden. Oder wenn Regierungen KI für ein Überwachungssystem aller Bürger nutzen (z.B. China).
Quellen:
https://www.presseportal.de/pm/143245/4561663 (Zugriff: 8.5.2020)
https://www.wienerzeitung.at/verlagsaktivitaeten/digitale-republik/2055529-Kuenstliche-Intelligenz-nur-auf-Kosten-der-Menschenrechte.html (Zugriff: 8.5.2020)
https://www.wienerzeitung.at/verlagsaktivitaeten/digitale-republik/2042951-Der-Pflegeroboter-muss-warten.html (Zugriff: 17.5.2020)
https://futurezone.at/science/roboter-pepper-hilft-demenzkranken-in-oesterreich/400458436 (Zugriff: 8.5.2020)
https://impact.zhaw.ch/detail/robotik-in-pflege-und-therapie-der-neue-stationskollege-kennt-keinen-stress (Zugriff: 11.5. 2020)
https://www.tagesschau.de/inland/pflege-roboter-101.html (Zugriff: 12.5. 2020)