Lange Zeit war Burnout eine Krankheit, von der nur Erwachsene betroffen waren. Jedoch hat man festgestellt, dass auch Jugendliche durchaus am Burnout Syndrom erkranken können. Besonders jugendliche Lehrlinge sind aufgrund der dualen Ausbildung, die sowohl im Lehrbetrieb, als auch in der Berufsschule stattfindet, einer Doppelbelastung ausgesetzt. Erziehungsstile prägen Jugendliche und haben Auswirkungen auf ihr weiteres Erwachsenenleben. Hat dabei der Bildungsstand der Eltern einen Einfluss auf deren Erziehungsstil? Besteht ein Zusammenhang zwischen Burnout bei Jugendlichen und dem Erziehungsstil ihrer Eltern?
Burnout bei Jugendlichen
Wie vermehrt in diversen Medien berichtet wird, sind immer häufiger auch Jugendliche von Burnout betroffen. Was früher als Manager-Krankheit galt, ist vermehrt auch in österreichischen Klassenzimmern zu beobachten. Hierzu berichtet die Tageszeitung ‘Der Standard‘ folgendes:
„Fünf Prozent der 1,2 Millionen Schüler sind laut Aussagen der Arbeitsgemeinschaft für Präventivpsychologie (APP) aufgrund von chronischem Schulstress von Burn-Out gefährdet. Weitere 13 Prozent seien temporär stark belastet, insgesamt leide jeder dritte Schüler ab zehn massiv unter Stress.“
(Der Standard, vom 18. Feb. 2010, o. S. )
Erziehungsstile
Kurze Beschreibungen der häufig angewandten Erziehungsstile:
Der autoritäre Erziehungsstil
Autoritäre Eltern fordern die strikte Einhaltung von Regeln. Ihnen geht es aber weniger darum, den Handlungen ihrer Kinder begründete Grenzen zu setzen, als darum, strikten Gehorsam zu fordern. Diese Forderung nach Einhaltung der Regeln und Normen sowie die Achtung der elterlichen Autorität ist für sie wesentlich, da es ihnen um eine psychologische Kontrolle der Kinder geht. Sie neigen dazu, massiv physisch zu strafen und zeigen ein geringes Interesse an den Handlungsmotiven und Absichten ihrer Kinder. Das familiäre Klima kann als kalt und feindselig beschrieben werden.
vgl. Langer 2012, S. 4
Der vernachlässigende Erziehungsstil
Vernachlässigende Eltern sind in ihrer Erziehung in jeder Hinsicht unbeteiligt. Sie zeigen wenig Interesse am Verhalten ihrer Kinder und auch wenig emotionale Zuwendung. Elterliche Kontrolle, Akzeptanz des Kindes und auch Zuwendung und Wärme sind nur gering ausgeprägt. Der vernachlässigende Erziehungsstil begünstigt die Entwicklung von Problemverhalten bei Kindern.
vgl. Liebenwein 2008, S. 34 f.
Der permissive Erziehungsstil
Permissive Eltern verhalten sich wenig kontrollierend und lenkend. Auch werden kaum Anforderungen an die Kinder gestellt. Dadurch soll das Veralten selbst gesteuert werden. Bestrafung wird vermieden.
vgl. Langer 2012, S. 4
Der autoritative Erziehungsstil
Dieser Erziehungsstil kennzeichnet sich dadurch, dass Eltern Anforderungen an ihre Kinder stellen und von ihnen die Einhaltung der Regeln verlangen. Gleichzeitig werden aber die Kinder als ernst zu nehmende Gesprächspartner akzeptiert. Eltern zeigen Interesse an ihren Kindern; sie erklären ihre Erziehungsmaßnahmen und begründen Forderungen und Regeln. Darüber hinaus werden Kinder zur Autonomie ermutigt und bei der Suche nach eigenen Standpunkten und Meinungen unterstützt, sofern diese innerhalb der geforderten Regeleinhaltung sind.
vgl. Langer 2012, S.
Im Zuge einer Projektarbeit/Maturaarbeit wurden einige Jugendliche befragt und ausgewertet. Gefragt wurde nach dem Erziehungsstil der Eltern und dem Burnout Risiko der Schüler. Nach der Befragung wurden die beiden Ergebnisse gegenüber gestellt.
Dabei kam heraus, dass der autoritative Erziehungsstil im Vergleich zu den anderen Stilen, das geringste Burn-Out Risiko darstellt. Alle anderen Stile haben einen höheren Wert ergeben.
Natürlich kann man das nicht allgemein halten, da man noch weitere Aspekte betrachten sollte. Welche Ziele hat man an sein Kind? Sind diese vielleicht ein wenig zu hoch und/oder überfordert man sein Kind damit?
Natürlich sollte man auch nicht die familiären Verhältnisse vergessen. Scheidung der Eltern, Todesfall in der Familie oder zum Beispiel auch, dass viele Eltern kaum Zeit für ihre Kinder haben.
Auch sicher ein wichtiger Punkt ist, ob die Jugendlichen eventuell Freizeitaktivitäten haben. Denn auch für Erwachsene ist es wichtig sich einen Ausgleich zu suchen, so auch für die junge Generation.
Aber ganz wichtig zu beachten ist, dass Smartphones, Social Networks und dergleichen einen sehr hohen Stressfaktor haben. Richtig genutzt nicht, aber viele Jugendliche könnten kaum einen Tag ohne Internet & co. aushalten. Diese Einstellung erhöht den Stressfaktor der jungen Leute enorm und daher sollte man hier vielleicht den Ansatz wagen.
Hoffentlich wird das kein Tabuthema bleiben, denn auch Jugendliche sind durchaus schon von Burn-out betroffen und die Tendenz ist steigend.
Bild: www.pixabay.com