Verfasst von Paul Tomaz:
Um mir ein besseres Bild davon zu machen was Freies Radio ist, habe ich einen Tag in das Programm des Freien Radiosenders Radio Orange hineingehört.
Bevor ich Euch von meinen Erlebnissen berichte, erkläre ich kurz was Freie Radios sind:
Neben dem öffentlich-rechtlichen und dem kommerziellen Rundfunk, bildet der freie Radios eine dritte Möglichkeit Radio zu erfahren und dabei eine Alternative, die sich sehr von den beiden anderen Modellen abhebt.
In jedem Bundesland gibt es mindestens einen freien Radiosender, für das Land Wien ist dies Radio Orange, empfangbar auf 94,0.
Ebendiesen Sender habe ich heute für Euch gehört!
Das Programm besteht aus O94 Musik, dort wird Musik bunt durchgemischt aus allen möglichen Genres gespielt, es gibt aber auch die Sendung „High Noon Saloon“, die sich ausschließlich der Countrymusik und dem Rock’n Roll widmet. Die meisten Sendungen sind musikdominiert, doch es gibt auch das WUK Radio, in der ein Interview mit Veranstaltern des Ute Bock Cups geführt wurde. Hier hatten die beiden Interviewten eine halbe Stunde Zeit ohne Musik- oder Werbeunterbrechung über das Turnier, welches vom Verein Ute Bock ins Leben gerufen wurde, zu erzählen.
Der Radiosender setzt sich auch besonders dafür ein, Menschen eine Stimme zu geben, die in der Gesellschaft oft übergangen werden und Themen ansprechen, die im medialen Mainstream kein Gehör finden.
Es gibt auch fremdsprachige Sendungen, auf Französisch, auf BKS und auch eine zweisprachige Sendung auf Deutsch und Farsi.
Das Programm ist also höchst abwechslungsreich und wäre an jedem anderen Tag, an dem ich zugehört hätte ganz anders ausgefallen!
Was für mich am angenehmsten war, war ganz klar, dass es keine einzige Werbeeinschaltung gab!
Gewöhnungsbedürftig war für mich, dass sich der Stil der Musik von Song zu Song ändert. Von HipHop bis Chillout, von Reggae über Jazz bis Blues war alles dabei und natürlich gefielen mir nicht alle Stücke nicht gleich gut.
Ist eine Sendung noch nicht aus, wenn die nächste schon starten sollte, wird sie einfach abgebrochen! Hört sich seltsam an, wenn mitten im Lied oder Satz unterbrochen wird.
Was bestimmt viele von Euch noch nicht wissen: Jeder und jede hat die Chance eine eigene Sendung auf Radio Orange auszusenden. Um ein besseres Bild der Arbeit und Produktion einer Radiosendung zu bekommen, gibt es verschiedenste Kurse, der Aufwand kann zwischen einem freien Infoabend und einem insgesamt 16-stündigen Kurs variiert werden.
Eine eigene Radiosendung auszustrahlen, kann auch für Eure Klasse eine wilkommene Abwechslung und sehr interessant sein. Natürlich ist es heutzutage dank YouTube sehr einfach seine eigene Meinung in einen Beitrag zu verpacken und in Welt hinaus zu schicken. Aber auch im Workshop erlernte Aufnahmemethoden können hier hilfreich sein.
Infos zu Kursen und Workshops gibt es hier:
https://o94.at/ausbildung/kurse/
Lieber Paul!
Ich finde es sehr gut, dass du selbst einen Erfahrungsbericht verfasst hast. So haben wir anhand des freien Radiosenders „Radio Orange“ einen besseren Einblick in das Thema „Medienaktivismus“ bekommen. Es ist gut, dass man die Möglichkeit hat, in dem Radiosender wichtige Dinge zu thematisieren. Es war mir neu, dass man bei diesem Radiosender auch selbst Kurse belegen kann und somit wirklich jede/r die Chance hat, der Hörerschaft des Radios von einem bestimmten Thema zu berichten. Dass dies auch einer Schulklasse möglich ist, werde ich mir auf jeden Fall merken. Es ist bestimmt spannend, mit seiner eigenen Klasse einen Radiosender zu besuchen, Kurse zu belegen und vielleicht selbst eine kleine Diskussion der Öffentlichkeit zugängig zu machen.
Lea Zwickelstorfer