Rezension zum „Einsatz von Sheeplive-Cartoons im Unterricht“

verfasst von: Natalie KRYSTL/Studentin an der PH Wien

Idee/Ziel: Verwendung von Kurztrickfilmen um auf die Gefahren und Risiken im Internet aufmerksam zu machen bzw. die Kinder darauf zu sensibilisieren.

Die Idee dahinter ist jene, den Schülerinnen und Schülern von der Volksschule bis zur Sekundarstufe I die Gefahren des Internets mit kurzen Cartoons näher zu bringen (http://www.sheeplive.eu/ ).
Es wird z. B. darauf aufmerksam gemacht, was dahinterstehen kann, wenn man in einem Chatraum angesprochen wird und die andere Person diese neue „Freundschaft“ geheim halten möchte (http://at.sheeplive.eu/fairytales/der-verheimlichte-freund).

Das Projekt wurde in der Slowakei unter dem Namen „Verantwortungsbewusstsein“ gestartet – in Österreich ist das Österreichische Institut für angewandte Telekommunikation (ÖIAT) der Kooperationspartner. Auf der Startseite findet man viele Schafe, deren Wolle die Flagge des jeweiligen Landes darstellt, welches sich beteiligt und in deren Sprache die Inhalte wiedergegeben werden.

Sämtliche Kurzvideos haben den gleichen Handlungsort sowie die selben Personen: eine Alm, einen Senner, einen naiven Schafhirten sowie Schafe und Schafböcke. Trotz des für uns vielleicht etwas ungewöhnlichen Rahmens, greifen die Cartoons die mediale Lebenswelt der Kinder auf.

In jedem Trickfilm gibt es den klassischen Konflikt zwischen Gut und Böse und am Ende immer eine Botschaft, wie man sich schützen kann (bspw. indem man nicht einfach alles glaubt, was man im Internet liest, sondern recherchiert und Seiten vergleicht, bevor man sich sofort ein Urteil bildet ohne weiter zu hinterfragen http://at.sheeplive.eu/fairytales/weisse-schafe).

Es gibt ein Methodenhandbuch (http://at.sheeplive.eu/sites/default/files/methodik_handbuch_sheeplive_cartoons.pdf), welches das Konzept und die Ziele der Seite erläutert. Man findet in diesem auch Handlungsempfehlungen und ergänzende Aktivitäten sowie weiterführende Spiele zur jeweiligen Thematik.

Die Animationsfilme dauern durchschnittlich 3 Minuten, wobei in etwa 2:40 Minuten tatsächlich die Geschichte samt der Botschaft erzählt/erklärt wird. Ist also kurz und bündig, aber dennoch sehr aussagekräftig.

Neben den Cartoons findet man auf der Homepage auch

Ich finde die Idee, die dahinter steht sehr gut – mit kurzen Animationsfilmen auf die Gefahren und Risiken aufmerksam zu machen, welche man dann gemeinsam im Unterricht weiter besprechen/analysieren kann.

Mit der Umsetzung kann ich aber nicht so viel anfangen, da mich die Cartoons nicht ansprechen. Ein Senner und ein naiver Schafhirte (die beide nur spärlich bekleidet sind) stellen meiner Meinung nach nicht wirklich Figuren dar, zu welchen der Großteil der in Österreich lebenden Kinder eine Beziehung herstellen können. Die Stimmen sind auch nicht sehr sympathisch und wirken eher unpersönlich. Und gerade in der heutigen Zeit, sind diese archetypischen Rollenverteilungen fehl am Platz (die einzig weiblichen Figuren sind jene Schafe, die ausgenutzt bzw. lächerlich gemacht werden).

Aber man kann die Cartoons heranziehen, wenn man bestimmte Themen vorbereitet, da sie eine gute Grundlage bilden, in welche Richtung man Gespräche zur jeweiligen Thematik leiten sollte.

Man kann sich gute Anregungen holen und es selbst dann besser machen – denn es muss ja hoffentlich kein Trickfilm sein, mit welchem man die Schülerinnen und Schüler dazu bringt, sich mit einem Thema auseinanderzusetzen. Und falls doch, findet man online bestimmt genügend Material, sobald man weiß, in welche Richtung es gehen soll.