Da diese Frage äußerst umfangreich ist, möchten wir uns mit der Beantwortung auf den Bereich Sozial- Media- Facebook begrenzen:
Datenschutz & Privatsphäre
Ob die Teilnahme an sozialen Netzwerken empfehlenswert ist oder nicht, müssen Userinnen und User für sich selbst entscheiden. Manche Menschen verweigern sich Online-Communitys, oftmals, weil sie ihre Daten nicht an die Unternehmen weitergeben wollen oder Angst haben, dass diese missbraucht werden. Auf der anderen Seite gibt es Menschen, die ihr ganzes Leben öffentlich führen: einen Blog über ihre Weltreise betreiben, Fotos von Partys teilen oder aktiv Content posten – und das alles unter ihrem echten Namen. Zwischen Verweigerung und Online-Exhibitionismus gibt es aber auch die Möglichkeit, soziale Netzwerke zu nutzen, ohne das komplette Leben offenzulegen. Viele Nutzerinnen und Nutzer machen von den Communitys Gebrauch, um sich mit anderen zu vernetzen und sich zu informieren, ohne selbst allzu viel preiszugeben. Gemeinhin werden Nutzerinnen und Nutzer, die überwiegend passiv – also nur lesend – teilnehmen, als „LURKER“ bezeichnet.
Besonders die etablierten sozialen Netzwerke erkennen die Datenschutzbedürfnisse ihrer Userinnen und User an und bessern auch regelmäßig nach. Diesbezüglich werden verschiedene Möglichkeiten zum Schutz der Privatsphäre geboten, beispielsweise die Einschränkung des Zugriffs auf ein Profil. Bei vielen sozialen Netzwerken sind die Profile standardmäßig auf „öffentlich“ gestellt, sodass sie über Suchmaschinen gefunden werden können. So können selbst nicht registrierte Userinnen und User ein Profil (oder Teile davon) finden und einsehen. Prinzipiell ist es daher zu empfehlen, das eigene Profil auf „nicht öffentlich“ umzustellen. Es ist dann nur für jene Mitglieder sichtbar, die vorher als Kontakt bestätigt wurden.
Lurker: („to lurk“, Engl. lauern, schleichen.) Userinnen und User von sozialen Netzwerken, die nur passiv am Online- Geschehen teilnehmen und kaum aktiv Content produzieren.
Trotz aller Sicherheitsvorkehrungen sollten sich Userinnen und User immer des Risikos bewusst sein, dass sie ihre Daten einem Online-Dienst anvertrauen. Nicht alle Dienste sind so privat, wie sie auf den ersten Blick erscheinen. In der Vergangenheit kamen bei einigen Dienstanbietern immer wieder Sicherheitslücken zutage, die Angriffsfläche für Hackings und Datenklau boten. Ebenso sollten Nutzerinnen und Nutzer berücksichtigen, dass auch bei Postings mit illegalen Inhalten rechtliche Schritte folgen können. Das Internet ist kein rechtsfreier Raum und Tatbestände wie Verhetzung, Rufschädigung, Erpressung oder Stalking sind auch online rechtswidrig. Gerade in jüngster Zeit häufen sich Verurteilungen in Zusammenhang mit rechtswidrigen Postings in sozialen Netzwerken.
Facebook bietet seinen Userinnen und Usern verschiedene Vorkehrungen, um genau kontrollieren zu können, wer welche Daten einsehen und mitlesen kann. Eine neue Funktion, die Nutzerinnen und Nutzern dabei helfen soll, ist der „blaue Sicherheitsdinosaurier“. Mit diesem Sicherheitscheck können die wichtigsten Einstellungen in drei kurzen Schritten vorgenommen werden.
Ganz grundlegend können Mitglieder selbst entscheiden, welche ihrer persönlichen Daten für andere sichtbar sind (Geburtsdatum, Kontaktinformation etc.), ebenso ihre Fotos und Postings. Diese sollten unbedingt auf den Freundeskreis eingeschränkt werden.
Zusätzlich können die Online-Freundinnen und -Freunde in Untergruppen sortiert werden; hier können Nutzerinnen und Nutzer für jeden angelegten Personenkreis („Liste“) eigene Regeln erstellen und so zum Beispiel festlegen, dass die Arbeitskolleginnen und -kollegen nicht die Urlaubsfotos sehen, die Familienmitglieder aber schon. Auch gibt es mit der Profilvorschau die Möglichkeit zu überprüfen, wie das eigene Profil aus der Sicht eines anderen Mitglieds aussieht.
Facebook bietet viele verschiedene Anwendungen an (Spiele, Quiz etc.). Diese werden von Drittanbietern betrieben. Um diese Anwendungen nutzen zu können, wird der Zugriff auf die Nutzerdaten verlangt. Teilweise können Drittanbieter auch über Freundinnen und Freunde an die eigenen Daten gelangen. Es empfiehlt sich dringend, diese Option einzuschränken und auch bei den eigenen Anwendungen regelmäßig „auszumisten“. Zuletzt sollten Nutzerinnen und Nutzer von Facebook die Markierungsfunktion deaktivieren, sodass sie nicht mehr in Fotos oder Beiträgen markiert – also verlinkt – werden können („getagget“).
Zu guter Letzt ein Tipp, der nicht die Sicherheit, aber vielleicht die Nerven schützt: das Blockieren von Spielen und Anwendungen. Keine lästigen Spieleeinladungen von anderen Facebook-Userinnen und -Usern mehr!
Die wichtigsten fünf Tipps für mehr Privatsphäre auf Facebook:
Sichtbarkeit: Postings und Fotos sollten nicht für die Öffentlichkeit freigeschaltet werden; Gruppen für verschiedene Inhalte verwenden (z.B. Familie, Arbeit etc.).
Persönliche Informationen: Möglichst wenige persönliche Informationen preisgeben, Adresse- und Kontaktdaten sollten tunlichst nicht veröffentlicht werden; zumindest eine leichte Abwandlung des eigenen Klarnamens sollte verwendet werden (z.B. Kathi Müller statt Katharina Müller).
Anwendungen blockieren: Drittanbieter verlangen Zugriff auf persönliche Daten und können diese auch über die eigenen Freundinnen und Freunde sammeln–diese Möglichkeit sollte unbedingt deaktiviert werden.
Suchmaschinen: Das Profil auf „privat“ schalten, sodass es nicht in den Ergebnissen von Suchmaschinen auftaucht.
Profilvorschau nutzen: Das Profil aus der Sicht von befreundeten Nutzerinnen und Nutzern ansehen, um sicherzugehen, dass nur die gewünschten Informationen einsehbar sind.
vgl.: Privatsphäre-Facebook
Ein weiterer wichtiger Punkt ist, dass Kinder sensibilisiert werden müssen, gewissenhaft mit persönlichen Daten im Internet umzugehen.
Hier gilt zusammenfassend:
Schärfen Sie Ihrem Kind ein, sich stets unter einem Nickname (Spitz- oder Phantasienamen) im Netz zu bewegen. Besorgen Sie ihm eine zweite E-Mail-Adresse, die es beim Surfen verwenden kann und die keine Hinweise auf die tatsächliche identität [sic!] Ihres Kindes liefert; die reguläre Adresse bleibt für Freunde reserviert. Warnen Sie Ihr Kind davor, sich in Communitys und sozialen Netzwerken erkennbar zu machen. Machen Sie die Installation von Apps zur Elternsache. Lesen Sie nach, welche Rechte sich eine App herausnimmt, und begrenzen Sie, wenn möglich, die Rechte.“
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