„Zehn Schülerinnen und Schüler unterschiedlichen Alters, mit unterschiedlichen Anforderungen und drei Lehrerinnen und Lehrer, die sie begleiten. Das könnte doch die Schule der Zukunft sein.“, schreibt Maria Lodjn in ihrem Blogeintrag. Sie erzählt über ihren Schulalltag während des Coronalockdowns und wie klar dieser die Grenzen des Systems Schule aufzeigt. Die wenigen Kinder, welche zu dieser Zeit die Schule besuchen, haben, durch das Engagement der Lehrpersonen an dieser Schule, die Möglichkeit individueller betreut und unterrichtet zu werden und viele finden so die Freude am Lernen wieder.
Dass die Schule jene Kinder fördert, die es schon können ist nichts neues. Doch durch Corona klafft die Bildungsschere noch weiter auseinander. Warum haben sich in unserem Bildungssystem bis heute so viele veraltete Strukturen und Denkweisen gehalten. Wäre es nicht Zeit gewisse Dinge grundlegend zu verändern?
In der Schule der Zukunft werden Kinder in kleineren Gruppen zu maximal zehn Kindern unterrichtet. Die uns bekannten Fächer werden von interdisziplinären Projekten abgelöst und der Unterrichtsbeginn wird flexibler gestaltet. Die Schule wird zum Lebensraum. Soziale, ästhetische, gestalterische und handwerkliche Kompetenzen treten in den Vordergrund und ergänzen die kognitiven Fähigkeiten. Der Klassenraum wie wir ihn kennen wird nicht mehr existieren. Vielmehr sind es verschiedene Räumlichkeiten oder Plätze inner- und außerhalb der Schule die für verschiedenste Projekte genutzt werden können. Die Neugierde und Entdeckerlust der Kinder wird durch den direkten Bezug zu ihrem Umfeld geweckt. Die Schultypen werden abgeschafft und die soziale Durchmischung wird gefördert. Eine Schule für alle!
„Wie die Schule der Zukunft aussehen wird, ist kaum vorhersehbar. Denn die Gesellschaft verändert sich, nicht zuletzt durch die Digitalisierung, rasant – und mit ihr die Schule. Über kaum ein anderes Thema wird so viel diskutiert wie über Bildungswesen und Schulsystem. Und bei kaum einem anderen Thema prallen unterschiedliche Vorstellungen seit Jahrzehnten derart heftig aneinander. Je nach politischer Mehrheit werden Reformen geplant und umgesetzt – nur um von der nachfolgenden politischen Mehrheit wieder verworfen zu werden.“ (Beer, 2019)
Die Realität sieht leider anders aus. Ob wir aus der Coronakrise etwas gelernt haben oder nicht wird sich zeigen. Doch ich bin mir sicher, dass sich etwas verändern muss. Ob dies auch passieren wird ist eine andere Frage.